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Knabbern mit Öko-Test Bei neun Chips-Sorten setzt es ein "ungenügend"

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Na gut, wenn's denn sein muss - aber bitte vorher den Artikel lesen.

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(Foto: picture alliance / Andreas Berheide/Shotshop)

Kartoffelchips gehen immer - trotz viel Fett, Salz und Kohlenhydraten. Doch abgesehen davon enthält so manches Knabberzeug auch Schadstoffe, die absolut nicht in die Tüte gehören. Ausgerechnet Bio-Chips der Geschmacksrichtung Paprika fallen deshalb im Öko-Test krachend durch.

Obwohl bekannt sein sollte, dass Kartoffelchips nicht eben gesund sind, knabbert jeder Mensch hierzulande rund ein Kilogramm davon. Meist wider besseres Wissen. Denn Chips sind mit ihrem hohen Fett-, Salz- und Kohlenhydrat-Anteil nicht eben das Musterbeispiel eines vollwertigen Nahrungsmittels. Aber was hilft das viele Leiden, wenn man sich nicht auch vergnügt?

Allerdings sollte die Sache Grenzen haben. Zum Beispiel dann, wenn auch Schadstoffe mit in die Tüte kommen. Beispielsweise Acrylamid, das sich im Tierversuch als krebserregend erwies, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen sich krebserregende Verbindungen befinden können und Glycidol, das als wahrscheinlich krebserregend eingestuft ist.

Genau diese oder einer dieser Stoffe fanden sich im aktuellen Kartoffelchips-Öko-Test ausgerechnet in fast allen Bio-Produkten. Untersucht wurden 20 Chipssorten der Geschmacksrichtung Paprika, darunter 7 in Bio-Qualität von Discountern, Supermärkten und Naturkostläden. Zu Preisen zwischen 2,55 und 0,60 Euro pro 100 Gramm.

Nur ein Produkt ist "sehr gut"

Spezialisierte Labore untersuchten die Chips auf Schadstoffe wie Acrylamid, Fettschadstoffe (3-MCPD, Glycidol), Mineralölbestandteile (MOSH/MOSHAnaloge, MOAH), Glykoalkaloide/Pflanzengifte (Solanin/Chaconin), Pestizide und Schwermetalle. Zudem wollten die Tester wissen, wie viel Fett und Salz in den Chips steckt und ob diese Mengen auch mit den Nährwert-Angaben auf der Verpackung übereinstimmen. Der Blick auf die Tüte gibt auch darüber Auskunft, ob zugesetzte Aromen beim Geschmack nachhelfen und ob die Hersteller mit kleinen Portionsgrößen die Kalorien und Fettangaben schönrechnen.

Ergebnis? Die "Bio Kartoffelchips Paprika" von Dennree für 1,59 Euro je 100 Gramm schneiden am besten ab und erhalten als einziges Produkt ein "Sehr gut". "Gut" sind sechs Produkte. Unter anderem sind das: "Clarkys Kartoffelchips Paprika" von Netto, "K-Classic Knusprige Chips Paprika" von Kaufland und die "Penny Chips Paprika". Alle sind für nur 0,60 Euro pro 100 Gramm zu haben. Auch die "Funny-Frisch Chipsfrisch Ungarisch" und die "Lorenz Crunchips Paprika" sind ebenfalls "gut" (beide 1,33 Euro).

Lange Liste von Testverlierern

Das waren die guten Nachrichten. Denn insgesamt neun Chipssorten wurden mit "ungenügend" bewertet. In sechs von sieben Bio-Produkten hat das Labor Acrylamid in Gehalten analysiert, die zu einer Abwertung führten. Obwohl kein Produkt acrylamidfrei ist, haben die konventionellen Hersteller das Problem besser im Griff. Nur zwei der 13 Produkte bekommen aufgrund der gemessenen Acrylamid-Werte Notenabzug. Mineralölbestandteile wurden zwar in allen Chips nachgewiesen. In fünf Bio- und drei konventionellen Produkten wurden jedoch gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Mengen nachgewiesen, die ebenfalls zu einer Abwertung führten. In vier Bio-Produkten haben die Labore Glycidyl-Fettsäureester nachgewiesen.

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Aus einem oder mehreren der genannten Gründe erhielten unter anderem die "Alnatura Kartoffelchips Paprika", die "De Rit Organics Kartoffelchips Paprika" die "Flor De Sal d'Es TrencKartoffel-ChipsPaprika", die "Lay’s Red Paprika" und die "Go Pure Classic PotatoChips Paprika" die schlecht möglichste Bewertung und sind "ungenügend".

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass die "Funny-Frisch Chipsfrisch Ungarisch" und die "Lorenz Crunchips Paprika"ebenfalls "ungenügend" sein. Richtig ist, dass beide Produkte mit "gut" bewertet wurde. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Quelle: ntv.de, awi

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