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Warentest heizt klimafreundlich Das sind die besten Wärmepumpen

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Wärmepumpen gelten gemeinhin als klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Systemen wie Gas- oder Ölheizungen.

Wärmepumpen gelten gemeinhin als klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Systemen wie Gas- oder Ölheizungen.

(Foto: IMAGO/Daniel Reinhardt)

Wärmepumpen sind derzeit in aller Munde und finden sich auch zunehmend in vielen Gärten. Schließlich sollen sie die Energiewende vorantreiben. Und auch wenn das politische Gezänk rund um das Thema zuletzt für eine geringere Nachfrage sorgte, hat Warentest die Geräte unter die Lupe genommen.

Der Anteil fossiler Brennstoffe bei der Wärmeversorgung soll reduziert werden. Zum Beispiel mit der Verwendung einer Wärmepumpe. Die funktioniert im Grunde wie ein umgekehrter Kühlschrank. Während dessen Kühlflüssigkeit die Wärme ableitet, bringt eine Wärmepumpe sie ins Haus hinein. Die dafür benötigte Wärme kommt dabei aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft. Übersteigt der Wärmebedarf die Leistung der Pumpe, wird weiterer Strom für einen Zusatz-Heizstab benötigt. Dieser Strom kann beispielsweise direkt und günstig von der eigenen Photovoltaikanlage oder einem angeschlossenen Batteriespeicher kommen. Wärmepumpen lohnen sich daher vor allem in dieser Kombination. Der Betrieb kann aber natürlich auch über teureren Strom aus dem Netz erfolgen.

Wärmepumpen gelten gemeinhin als klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen Systemen wie Gas- oder Ölheizungen. Im Neubau sind Wärmepumpenheizungen bereits die erste Wahl. Auch im Gebäudebestand werden sie immer häufiger eingesetzt, auch wenn die Nachfrage zuletzt wohl auch wegen der politischen Diskussion rund um die Energiewende im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen ist. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurden in diesem Zeitraum 48.804 Anträge für die Förderung einer Wärmepumpe gestellt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 97.766.

Wärmepumpen setzen eine hohe Energieeffizienz des Gebäudes voraus, etwa durch eine entsprechende Gebäudedämmung, neue Fenster oder eine Fußbodenheizung. Ein Hindernis für den Einsatz ist das in vielen Fällen aber nicht. Auch wenn klar ist, dass sich dadurch die Investitionskosten über den reinen Anschaffungspreis der Geräte von bis zu 20.000 Euro gerne mal verdoppeln oder verdreifachen können.

Vier Modelle für "gut" befunden

Die Stiftung Warentest hat unterdessen erstmals sechs Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet, zu Preisen zwischen 9000 und 20.000 Euro. Diese Technik wird in Deutschland am häufigsten eingesetzt, die Pumpen beziehen ihre Wärmeenergie aus der Außenluft.

Alle sechs Modelle können ein Einfamilienhaus beheizen - mit Einschränkungen sogar ein schlecht gedämmtes mit klassischen Heizkörpern. Der Unterschied liegt in ihrer Effizienz, also darin, wie viel Strom die Pumpen im Betrieb benötigen. In einem mittelmäßig gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche braucht die effizienteste Pumpe weniger als 5000 Kilowattstunden pro Jahr, das Schlusslicht mehr als 6500. Legt man einen Strompreis von 40 Cent je Kilowattstunde zugrunde, macht das einen Unterschied von gut 600 Euro im Jahr.

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Unterm Strich wurden vier Modelle als "gut" befunden. Testsiegerin ist das Gerät "Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10 für 18.700 Euro von Viessmann Note 2,1). Die Pumpe hat die beste Energieeffizienz von allen Probanten, ist gut bedienbar und nicht zu laut. Die Wolf "CHA-10/400V" weist ebenfalls eine gute Energieeffizienz und Umwelteigenschaften auf (2,3, 19.400 Euro).

In den Wärmepumpen von Daikin (Altherma 3 H MT, 14.900 Euro) und Mitsubishi (PUZ-WM85YAA & ERPX-YM9D, 9050 Euro) zirkuliert als Kältemittel das potenziell klimaschädliche R32 - im Daikin-Gerät sogar mehr als drei Kilogramm davon. Würden die entweichen, hätten sie dieselbe Treibhauswirkung wie 2,2 Tonnen CO2. Das ist mehr, als jeder Mensch in Deutschland pro Jahr durchschnittlich fürs Heizen verursacht. Dabei ist R32 gar nicht nötig: Viessmann und Wolf erzielen eine bessere Energieeffizienz als die zwei genannten Hersteller und nutzen dafür das klimaschonendere Propan. Daikin und Mitsubishi schneiden auch wegen ihrer mittelmäßigen Energieeffizienz nur "befriedigend" ab.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 27. September 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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