Maßnahme gegen falsche Fünfziger Der neue Euro-Schein ist im Umlauf
04.04.2017, 07:23 Uhr
Eine der auffälligsten Neuerungen: das Fensterchen oben rechts.
(Foto: imago/photo2000)
Die kleineren Euro-Banknoten gibt es bereits in der neuen Version, nun folgt der Fünfziger. Der Schein sieht ähnlich aus wie der alte, hat aber neue Sicherheitsmerkmale. Sein Vorgänger wurde besonders oft gefälscht.
Nach den bereits eingeführten neuen 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen kommt heute der neue 50-Euro-Schein als vierter Geldschein der sogenannten Europa-Serie in allen 19 Mitgliedstaaten des Euro-Raums in den Umlauf.

Die fühlbaren Strukturen am Rande der Banknote hatte es in der ersten Serie nur bei dem 200- und 500-Euro-Schein gegeben.
(Foto: picture alliance / Boris Roessle)
Die Deutsche Bundesbank, welche die Banknote vor wenigen Wochen in ihrer Zentrale präsentiert hatte, rechnet mit einer reibungslosen Einführung des neuen Zahlungsmittels. Denn zuvor wurden alle notwendigen Vorkehrungen getroffen. So hatten Banken und Handel in den vergangenen Monaten Gelegenheit, Geräte und Personal auf die neuen Scheine einzustellen, damit alle Bürger überall damit bezahlen können.
Insgesamt 5,4 Milliarden Stück mit einem Gewicht von rund 5400 Tonnen werden heute durch die Notenbanken des Eurosystems unter die Leute gebracht. Nach den bisherigen Erfahrungen rechnet die Bundesbank damit, dass der neue Schein schnell den Weg in die Portemonnaies finden wird. Bei der Einführung der vorangegangenen Neueinführungen dauerte es in Deutschland zwischen zwei und drei Monaten, bis mehr neue Banknoten als solche der alten Serie im Umlauf waren. Die alten 50-Euro-Scheine bleiben selbstverständlich weiter ihre Gültigkeit, bevor sie, nachdem sie eine Zeit lang parallel mit den neuen Banknoten im Umlauf waren, nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden.

Europa zeigt sich, wenn die Banknote gegen das Licht gehalten wird.
(Foto: picture alliance / Boris Roessle)
Der neue 50-Euro-Schein, der sich auf den ersten Blick kaum von seinem Vorgänger unterscheidet - die Motive und Grundfarben Orange und Braun der Banknote bleiben gleich - weist jedoch wie bereits die 20-Euro-Banknote der Europa-Serie eine Besonderheit auf: In einem transparenten Fenster erscheint auf beiden Seiten der Banknote ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, wenn der Geldschein gegen das Licht gehalten wird. Zudem gibt es ein fühlbares Merkmal, damit auch Menschen mit Sehschwäche die verschiedenen Stückelungen besser unterscheiden können.
Diese fühlbaren Strukturen am Rande der Banknote hatte es in der ersten Serie nur bei den 200- und 500-Euro-Scheinen gegeben. Die verbesserten Sicherheitsmerkmale sorgen dafür, dass die 50-Euro-Banknote besonders fälschungssicher ist und "Blüten" leichter erkennbar sind. Die Bundesbank rechnet damit, dass dadurch auch die Anzahl der Fälschungen zurückgedrängt werden kann.
Mit mehr als acht Milliarden umlaufenden Exemplaren ist der 50-Euro-Schein die am häufigsten genutzte Stückelung im Euro-Raum und bei Fälschern beliebt. Die Bundesbank hat in Deutschland im Jahr 2016 rund 82.200 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen - das entspricht einem Rückgang zum Vorjahr von 14 Prozent. Der 50er ist mit einem Anteil von 61 Prozent die zurzeit in Deutschland am häufigsten gefälschte Banknote.
Quelle: ntv.de, awi