Vollkornspaghetti im TestDie Hälfte gibt's mit Schimmelpilzgiften

Pasta? Geht immer. Auch als Spaghetti. Wenn auch nicht mehr unbedingt aus Weißmehl. Denn die macht dank der Empfehlungen mancher Ernährungsexperten eine schwere Zeit durch. Infolgedessen beißen immer mehr Nudelliebhaber in die Vollkornvariante. Öko-Test verrät, wie die so sind.
Ein Leben ohne Nudeln? Für viele nicht vorstellbar. Allerdings werden Weißmehlprodukte zunehmend für so allerhand Übles verantwortlich gemacht. Der eine oder andere Experte spricht gerne von leeren Kohlenhydraten. Die Vollkorn-Alternative hätte hingegen im Vergleich zu herkömmlicher Pasta mehr Vitamine, Eisen und Magnesium zu bieten. Aber besonders der höhere Anteil an Ballaststoffen sorgt dafür, dass der Insulinspiegel nach dem Verzehr weniger rasch in den Keller rauscht.
Klingt gut und auch irgendwie gesünder. Also packen sich immer mehr Verbraucher Vollkornnudeln auf den Teller. Längst haben auch Markenhersteller wie Buitoni, Barilla und Zabler diese in ihr Sortiment aufgenommen. Öko-Test nimmt das zum Anlass und hat 20 Vollkornspaghetti unter die Lupe genommen. Mit gemischtem Ergebnis.
Im Labor haben die Tester die Produkte auf Pestizide, Schimmelpilzgifte, Schwermetalle und Mineralölbestandteile untersuchen lassen. Elf Spaghetti-Marken waren dabei deutlich mit Schimmelpilzgiften belastet, fünf davon sogar stark. Dabei handelte es sich um Stoffe aus der Gruppe der sogenannten T2- und HT2-Toxine. Die können Blutzellen und das Immunsystem schädigen. Schimmelpilzgifte kommen durch feucht-warmes Wetter während des Wachstums auf dem Feld ins Korn.
Acht Vollkornnudeln im Test "sehr gut"
Die beiden gefundenen Schimmelpilzgifte kommen hauptsächlich in den Randschichten des Korns vor. Deswegen sind Vollkornprodukte grundsätzlich eher betroffen als helle Spaghetti. Kommen während des Anbaus Pestizide zum Einsatz, können Rückstände davon im Produkt verbleiben. Bei Bio-Produkten können Verwehungen von Pestiziden anderer Felder zu Rückständen darin führen.
Außerdem haben Sensorikexperten die Spaghetti auf Geschmack, Geruch und Mundgefühl hin untersucht. Für die Gesamtbewertung waren aber vor allem die Giftstoff-Rückstände ausschlaggebend. Und immerhin: Acht Vollkornnudeln im Test sind mit "sehr gut" empfehlenswert. Unter anderem sind dies die "Bio Vollkorn Spaghetti" für 0,79 Euro von Netto Marken-Discount, die "Combino Bio Vollkorn Spaghetti" zum selben Preis und die "Bioladen Spaghetti Vollkorn" für 1,09 Euro. Bei den Nicht-Bio-Vollkornspaghetti konnten die "Riesa Vollkorn Nudeln Spaghetti" von Teigwaren Riesa für 1,35 Euro die Tester überzeugen.
Im Gegensatz zu den nachfolgenden Bio-Produkten: Alnatura Vollkorn Spaghetti No. 3 für 0,79 Euro von Alnatura ("mangelhaft"), "Bio Spaghetti" aus reinem Bio-Vollkornhartweizen für 0,75 Euro von Aldi Süd ("mangelhaft") und den "Biozentrale Vollkorn Spaghetti" für 1,79 Euro von Bio-Zentrale ("ungenügend").
Die "Buitoni Integrale Spaghettini" von Newlat für 1,49 Euro (nicht Bio) kassierten wegen stark erhöhter Werte von zwei besonders bedenklichen Pestiziden das Testurteil "ungenügend".