Trockenes im Öko-Test Drei Hundefutter sind "ungenügend"
24.10.2024, 14:52 Uhr Artikel anhören
Alle Produkte im Test sind Alleinfuttermittel.
(Foto: IMAGO/imagebroker)
Es gilt, rund 11 Millionen Hunde hierzulande sattzubekommen. Idealerweise auch mit gesundem Fressen. Zum Beispiel in Form von Trockenfutter. Doch beim Blick in den Fressnapf findet Öko-Test nicht nur Erwünschtes.
Dafür, dass die Ernährung der Hunde stimmt, sind Herrchen und Frauchen zuständig. Neben Nass- oder Feuchtfutter steht für die Vierbeiner auch Trockenfutter in Tiernahrungsshop, Drogerie oder Supermarkt zur Verfügung. Letzteres hat Öko-Test untersucht. Dazu wurden 25 Produkte zu Preise zwischen 0,21 und 1,93 Euro pro Tagesration in den Fressnapf gegeben.
Alle Produkte im Test werden als Alleinfuttermittel beworben. Sprich, der Hund soll damit alle lebensnotwendigen Nährstoffe und die Energie bekommen, die er täglich braucht. Im Labor wurde deshalb untersucht, wie genau die Zusammensetzung aus Mineralstoffen, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamin D3 aussieht. Außerdem wurde auf Schadstoffe wie Schwermetalle geprüft.
Aktiv oder eher träge?
Die Laborergebnisse wurden anschließend von einem Experten eines Universitätsinstituts für Tierernährung ausgewertet. Er verglich die Werte zum einen mit gesetzlich festgelegten Höchstgehalten und zum anderen mit den Vorgaben des Europäischen Verbands der Heimtierfutterhersteller (FEDIAF).
Die Futterkosten pro Tag wurden für einen wenig aktiven (unter einer Stunde Auslauf pro Tag) und für einen moderat aktiven Hund (ein bis drei Stunden Auslauf pro Tag) mit je zehn Kilo Körpergewicht berechnet.
Und schmeckt's? Mutmaßlich, die Frage kann aber an dieser Stelle nicht seriös beantwortet werden. Schadstoffe waren aber in keinem Futter auffällig. Drei Produkte wurden unabhängig davon "ungenügend" bewertet - denn bei ihnen gab es Probleme mit zu hohen Mineralstoffgehalten.
Drei fallen durch, viele überzeugen
So bekam das "Eukanuba Adult M mit frischem Huhn" (wenig aktiv: 0,56 Euro/moderat aktiv: 0,73 Euro pro Tag) ganze fünf Noten abgezogen, weil es den gesetzlichen Höchstgehalt an Zink sprengt. Der existiert zwar aus Umweltschutzgründen, da das Spurenelement über Abschwemmung in Gewässer gelangen kann, und nicht wegen direkter gesundheitlicher Risiken für das Tier. Trotzdem findet Öko-Test: Gesetzliche Vorgaben sollten eingehalten werden. Außerdem fällt die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung zu niedrig aus.
Auch beim "Crave mit Huhn, Kochenmark & Urgetreide" von Mars (0,97 beziehungsweise 1,26 Euro) und dem "Frolic Complete mit Geflügel, Gemüse und Reis" (0,49 beziehungsweise 0,64 Euro) stimmen die Empfehlungen nicht ganz. Zudem enthalten beide laut Öko-Test stark erhöhte Mengen Selen. Ein erwachsener, gesunder Hund könne diese zwar kompensieren, doch manche Ergänzungsfutter enthalten ebenfalls viel Selen - es könnte zu einer Überdosierung kommen. Zu den gesundheitlichen Folgen gibt es aber nur wenige Daten.
Das Frolic-Futter enthält dafür zu wenig Methionin und Cystein. Die Substanzen sind wichtig für Haut und Fell beziehungsweise für die Gesundheit der Augen und des Herzens. Der Hersteller informierte Öko-Test, dass sein Produkt inzwischen in der Rezeptur angepasst worden sei.
Herrchen und Frauchen können aber getrost zu besseren Alternativen greifen. Mit 15 "guten" bis "sehr guten" Hundefuttern besteht genug Auswahl. Zu den Testsiegern gehört sogar das günstigste Produkt im Test: Das "K- Carinura Premium Komplettnahrung 25 % Frischgeflügel Adult" von Kaufland kostet nur 0,22 beziehungsweise 0,28 Euro pro Tag. Auch das "Zoo Royal Vital Plus reich an Frischgeflügel" (0,28 beziehungsweise 0,37 Euro) - beide wurden für "sehr gut" befunden.
Quelle: ntv.de, awi/rka