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Wegen Gesundheitsgefahr Extrem scharfe Chips werden zurückgerufen

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Schon ein Chip reicht, um Gesundheitsprobleme auszulösen.

Schon ein Chip reicht, um Gesundheitsprobleme auszulösen.

(Foto: imago stock&people)

Chips gehören für viele zum Fernseh- oder Streaming-Abend dazu. Inzwischen gibt es aber besonders scharfe Sorten, die bei Internet-Challenges zum Einsatz kommen. Vor einigen wird nun offiziell gewarnt.

Mehrere Chargen mit extrem scharfen Chips sind wegen Gesundheitsgefahren zurückgerufen worden. In dem Produkt "Hot Chip Challenge" seien stark schwankende und teilweise extrem hohe Gehalte an Capsaicin festgestellt worden, heißt es in einer Warnung, die auf dem Verbraucherportal des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht wurde.

Der Stoff stammt aus Chilischoten. Die Chips kommen bei Internet-Challenges zum Einsatz. Teilweise mussten Kinder und Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt haben zwei Firmen mit Sitz in Frankfurt und Gießen das Produkt zurückgerufen. Es wurde in einen Großteil der Bundesländer geliefert: Betroffen sind neben Hessen auch Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

In der Warnung heißt es, der sehr hohe Schärfegrad könne Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennende Augen und gereizte Schleimhäute zur Folge haben. Mittlerweile lägen den Überwachungsbehörden zahlreiche amtliche Gutachten zu verschiedenen Chargen des Produktes vor. Vermutlich seien alle betroffen. Kunden, die den entsprechenden Artikel gekauft haben, können diesen gegen Erstattung des Kaufpreises und Vorlage der Rechnung in Absprache mit dem Verkäufer zurückgeben. "Reden Sie bitte auch mit Kindern und Jugendlichen in Ihrer Umgebung und weisen Sie sie auf die Gefahren hin", heißt es in der Warnung.

Lebensgefahr möglich

Schon seit Anfang September warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor Mutproben mit bestimmten Chips oder anderen extrem scharfen Lebensmitteln. Vor allem Kinder reagierten empfindlich auf scharfe Chili-Produkte, heißt es. Zuletzt mussten zwei 13- und 14-jährige Mädchen in Bayern nach dem Verzehr scharfer Chips mit akuten Atemproblemen und Magenbeschwerden im Krankenhaus behandelt werden.

Das BfR warnt insbesondere vor Scharf-Ess-Wettbewerben oder Mutproben, bei denen sehr scharfe Lebensmittel oder große Mengen an extrem scharfer Chili-Sauce und Chili-Extrakten gegessen würden. "In diesem Fall sind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können."

Das Institut geht davon aus, dass ein Erwachsener maximal fünf Milligramm Capsaicin pro Kilogramm Körpergewicht ohne Probleme zu sich nehmen kann. Das BfR empfiehlt, Produkte mit Gehalten von mehr als 100 Milligramm Capsaicin pro Kilogramm Lebensmittel zu kennzeichnen und die Verpackungen mit kindersicheren Verschlüssen zu versehen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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