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Nur zwei sind "ausreichend" Fast die Hälfte der naturtrüben Apfelsäfte "sehr gut"

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Ein mehr als erfreuliches Ergebnis: 15 Säfte sind "sehr gut".

Ein mehr als erfreuliches Ergebnis: 15 Säfte sind "sehr gut".

(Foto: imago images/Panthermedia)

Apfelsaft gilt als gesund und wird hierzulande gern getrunken. Öko-Test wollte wissen, ob denn auch die Qualität der Produkte stimmt. Und stellt fest, dass es bis auf viel natürlichen Zucker und ein paar Pestizide wenig zu meckern gibt.

Im Jahr 2022 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Apfelsaft in Deutschland bei rund 5,4 Litern. Womit die Nachfrage rückläufig ist. So wurden im Jahr 2005 mit 12,4 Litern noch mehr als doppelt so viel getrunken. Dennoch gehört Apfelsaft gleich hinter dem der Orange nach wie vor zu den absoluten Lieblingen in Deutschland.

Doch die Situation trübt sich ein, denn laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamts kämpfen deutsche Obstbaubetriebe 2024 mit einer weit unterdurchschnittlichen Apfelernte - 22 Prozent weniger Äpfel als im Vorjahr und 26,3 Prozent weniger als im Mittel der vergangenen zehn Jahre. Man braucht keine Glaskugel, um zu ahnen, dass die Preise für Äpfel und damit auch für Apfelsaft nochmals spürbar steigen werden.

Ungeachtet solcher Prognosen hat Öko-Test 32 naturtrübe Apfelsäfte in Getränkekartons, Glas- und Plastikflaschen eingekauft. Wichtiges Auswahlkriterium: Es dürfen ausschließlich Direktsäfte, kein Konzentrat sein. Mit 16 biozertifizierten Säften wird die eine Hälfte des Testfeldes aus ökologisch, die andere aus konventionell angebauten Äpfeln hergestellt. Für den Liter Apfelsaft zahlten die Tester zwischen 99 Cent und 3,99 Euro.

Viel Zucker, aber auch Pflanzenstoffe und ein paar Pestizide

Sie stellten zunächst fest, dass das Naturprodukt Apfelsaft eine Menge Fruchtzucker enthält. Denn mit zehn bis zwölf Prozent natürlichem Zuckergehalt können es die Säfte in aller Regel mit dem Zuckergehalt einer Cola aufnehmen. Das fördert Karies und bei übermäßigem Konsum Übergewicht. Auch von den Ballaststoffen des Apfels ist im Saft nicht mehr viel drin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt denn auch, nur einen Teil Apfelsaft mit drei Teilen Wasser zu verdünnen.

Einige wertvolle Nährstoffe überleben die Pressung der Frucht zumindest teilweise. Allen voran die Polyphenole, von denen ein trüber Apfelsaft mehr enthält als ein klarer. Diese zeigten in Studien eine vorbeugende Wirkung gegen zahlreiche Zivilisationskrankheiten.

Und auch bei den Testergebnissen gibt es überwiegend gute Nachrichten. Denn knapp die Hälfte der naturtrüben Apfelsäfte schneidet bei der Untersuchung mit der Bestnote "sehr gut" ab. Wobei Bio-Ware deutlich besser wegkam. Pestizide fanden sich dort nicht mal in Spuren. Im Gegensatz zu fast allen konventionellen Produkten, die zumindest Rückstände mehrerer Pestizide enthalten.

Alle 14 konventionellen Säfte im Test enthalten zwei oder mehrere Pestizide. Wenn auch nur in so geringen Mengen, dass Öko-Test sie als Spuren einordnet und nicht abwertet. Ausnahme: In drei Säften fand das beauftragte Labor das Pestizid Acetamiprid, für das es trotz geringem Gehalt einen Notenabzug gab. Denn das Gift schadet Bienen und Insekten, deshalb handelt es sich in den Augen der Tester um ein besonders bedenkliches Pestizid.

"Sehr gute" Säfte für 1,35 Euro pro Liter

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Im "Eos Bio Apfelsaft naturtrüb" konnte das Schimmelpilzgift Patulin nachgewiesen werden. In dem Produkt wird der EU-Grenzwert bereits zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft, weshalb das Testergebnis auf "ausreichend" abgewertet wurde. Patulin ist als erbgutverändernd eingestuft. Es gilt als Nervengift und kann zu Verdauungsstörungen wie Erbrechen und Magenschleimhautentzündungen mit Blutungen führen.

Schön aber, dass Verbraucher auch mit ungetrübter Freude günstig ihren Durst löschen können. So zum Beispiel mit dem "Bio Sonne Bio- Saft Apfel naturtrüb" von Norma, dem "BioBio Apfel Direktsaft naturtrüb, Naturland" von Netto, dem "dm Bio Apfelsaft naturtrüb, Naturland" von dm und dem "Naturgut Bio Apfelsaft" von Penny. Alle Säfte wurden für "sehr gut" befunden und sind für nur 1,35 Euro pro Liter zu haben.

Quelle: ntv.de, awi

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