Heiliger Bimbam Fünf Schoko-Weihnachtsmänner "mangelhaft"
17.11.2022, 13:31 Uhr
Nicht bei allen Schoko-Weihnachtsmännern sollte herzhaft zugebissen werden.
(Foto: IMAGO/blickwinkel)
Sie sind wieder da. Oder korrekter, sie werden erst jetzt so langsam wahrgenommen. Denn Schoko-Weihnachtsmänner bevölkern schon eine ganze Weile die Supermarktregale und hoffen, von Verbrauchern mit in ein heimeliges Zuhause genommen zu werden. Ob das eine gute Idee ist, verrät Öko-Test.
Bevor genascht wird, eine nackte Zahl. Rund 160 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner produzierte laut Statista die deutsche Süßwarenindustrie im Jahr 2021. Vielleicht liegt es ja an dieser Menge, dass bereits Ende August, Anfang September die ersten von ihnen in deutschen Supermarktregalen angetroffen werden können. Würden sie sich dort alle erst im November oder gar Dezember sammeln, könnte das zu Unterbringungsproblemen führen. Und draußen bleiben soll keiner müssen - schon gar nicht in der Vorweihnachtszeit.
Auch Öko-Test wollte helfen, Schlimmeres zu verhindern und hat 23 Exemplare der saisonalen Süßigkeit in seinen prall gefüllten Sack - darunter 4 vegane Produkte und 7 aus Bio-Schokolade - gepackt. Zu Preisen von 0,60 Euro bis 4,49 Euro je 100 Gramm. Pro Mann belief sich der Stückpreis auf bis zu 3,59 Euro. Von dort aus gelangten die Rotmützen allerdings nicht unter einen frühzeitig aufgestellten Weihnachtsbaum oder auf einen bunten Teller, sondern in ein spezialisiertes Labor.
Dort wurden die Schoko-Weihnachtsmänner auf Mineralölbestandteile wie MOSH und MOAH sowie auf Aluminium - Schokolade oder Kakao weisen häufig hohe Gehalte des Leichtmetalls auf -untersucht. Aus Gründen der Aktualität wurde das Prüfschema auf diese beiden Parameter begrenzt. Bewertet wurde nur das Teilergebnis Mineralöl. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, ob die Schokofiguren im Zuge der Inflation und der gestiegenen Energiepreise deutlich teurer geworden sind.
Sieben sind "gut"
Beginnen wir mit den guten Nachrichten. Auf Nachfrage der Tester räumten nur zwei Anbieter - Müller & Müller sowie Minderleinsmühle - ein, die Preisempfehlung für ihre Schoko-Nikoläuse seit letztem November erhöht zu haben - um 0,10 beziehungsweise 0,20 Euro pro Stück. Die anderen Unternehmen gaben an, weder Preise noch Gewicht verändert zu haben, lehnten generell Auskünfte zur Preisgestaltung ab oder hatten ihr Produkt noch nicht im Sortiment.
Und immerhin sieben Schoko-Weihnachtsmänner sind nur leicht mit Mineralölbestandteilen belastet und wurden mit "gut" bewertet. Das günstigste empfehlenswerte Exemplar im Test, den "Netto Santa Claus In Town Weihnachtsmann Vollmilch", gibt es bei Netto für 1,19 Euro das Stück. Ebenfalls "gut" schnitt unter anderem die Bio-Ware "dm Bio Schoko Weihnachtsmann, Naturland" (1,95 Euro) und "Klett Weihnachtsmann aus Bio-Vollmilchschokolade" (1,99 Euro) ab. Aber auch der teure "Lindt Hello Santa vegan" (3,59 Euro - dafür mit Sonnenbrille) und der "Milka Weihnachtsmann Alpenmilch" für 1,09 Euro konnten die Schadstoffprüfung mit guter Note überstehen.
Schlechter lief es für den "Alnatura Vollmilch Weihnachtsmann", den "Hachez Weihnachtsmann Edelvollmilchschokolade", den "Riegelein Merry Xmas Weihnachtsmann vegan", den "Wawi Weihnachtsmann Die Extrahelle" und den "Rosengarten Weihnachtsmann vegan". Sie wurden wegen starker Verunreinigung mit Mineralölbestandteilen (MOSH) mit "mangelhaft" bewertet. Bei drei von ihnen (Alnatura, Hachez und Wawi) wurden zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Das stufen die Tester als besonders kritisch ein, da einige Verbindungen der Stoffgruppe krebserregend sind.
Quelle: ntv.de, awi