Ratgeber

Ganz ohne BerührungLimit für kontaktlose Zahlungen verdoppelt

15.04.2020, 15:06 Uhr

Die meisten Menschen in Deutschland bezahlen seit Beginn der Coronavirus-Krise ihren Einkauf wie gewohnt in bar. Viele Geschäfte empfehlen, aus Gründen der Hygiene kontaktlos zu bezahlen, also mit Karte. Die Deutsche Kreditwirtschaft hat nun das Limit für kontaktlose Zahlungen auf 50 Euro erhöht.

Die ersten Girocardbesitzer in Deutschland können seit dem heutigen Mittwoch an der Supermarktkasse Beträge bis zu 50 Euro kontaktlos quasi im Vorbeigehen bezahlen. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) verdoppelte das Limit für die Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung. Die DK hatte den Schritt angekündigt, um das berührungslose Bezahlen als "hygienische Bezahlmethode" in der aktuellen Situation zu unterstützen.

Erste Kunden können bei Händlern in Hamburg, Kassel, Frankfurt und München zum erhöhten Limit bezahlen, wie die DK mitteilte. Flächendeckende Umstellungen würden im Anschluss folgen. "Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche weitere Händler schon aufgrund des hohen Interesses an dieser Lösung in den nächsten Wochen und Monaten umstellen werden."

75 Millionen Girocards mit Kontaktlosfunktion ausgestattet

"Kontaktlos" bedeutet, dass der Kunde seine Kreditkarte oder Girocard nicht in ein Gerät einschieben muss. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte vor das Lesegerät gehalten wird. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig.

Nach Angaben der DK sind inzwischen 75 Millionen der gut 100 Millionen Girocards in Deutschland mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. Viele Geschäfte ermutigen Kunden angesichts der Coronavirus-Pandemie, auf diese Weise zu bezahlen, um eine potenzielle Übertragung zu vermeiden. Auch Kreditkartenanbieter wie Mastercard hatten das Limit für das kontaktlose Bezahlen vor Kurzem heraufgesetzt.

Die meisten Menschen in Deutschland bezahlen Umfragen der Bundesbank zufolge seit Beginn der Coronavirus-Krise ihren Einkauf aber wie gewohnt mit Bargeld. Lediglich 25 Prozent der rund 1000 Befragten haben ihr Zahlungsverhalten geändert. Aber nach Angaben der DK von Ende März nutzen viele verstärkt die Möglichkeit, an der Supermarkt-Kasse, der Tankstelle oder bei sonstigen Einkäufen kontaktlos zu bezahlen. Mehr als die Hälfte aller Girocard-Zahlungen wurde demnach zuletzt kontaktlos durchgeführt. Im Dezember habe dieser Anteil noch bei 35 Prozent gelegen.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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