Ratgeber

259 Euro in der Spitze Oft miese Noten für Schulranzen

Außer sicher sollen Schulranzen auch bequem sein.

Außer sicher sollen Schulranzen auch bequem sein.

(Foto: imago/Ikon Images)

Gründe dafür, dass der Schulweg zur Last wird, gibt es viele. Der falsche Schulranzen sollte keiner sein. Damit weder Haltungsschäden drohen noch die buckelnden Kinder im Straßenverkehr übersehen werden, sollte der Ranzen passen. Warentest weiß, was sich gut trägt.

Wer in der Nähe einer Schule wohnt, staunt am Morgen nicht schlecht. Weniger darüber, wie viele Kinder rechtzeitig den Weg in die Bildungseinrichtung um die Ecke schaffen, sondern darüber, was die kleinen und großen Kinder so mitzuschleppen haben. Manch einer bekommt da nur vom Hinsehen schon Rückenschmerzen.

Doch auch kleine Menschen sind belastbar. Allerdings kann bei dem Versuch, Unterrichtsmaterial und Brotbox sicher und schonend in die Schule zu befördern, eine Menge falsch gemacht werden. Nämlich dann, wenn der Schulranzen nicht gut ist. Und das sind eine ganze Menge nicht, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergeben hat, bei der 22 Mappen getestet wurden. Denn nur 8 von 22 sind gut zu sehen und gut zu tragen. Und die sind für Preise zwischen 119 und stolzen 259 Euro zu haben. So werden gute Ranzen fast zum Luxusgut.

Damit die Kinder auf dem Schulweg gut zu sehen seien, müssten ihre Ranzen grell leuchten, sagen die Tester. Denn insbesondere Schulanfänger können Gefahren oft nicht richtig einschätzen und laufen mitunter plötzlich auf die Straße. Deshalb sollten Schulranzen zu mindestens 20 Prozent ihrer Vorder- und Seitenflächen aus fluoreszierenden Signalfarben bestehen. Denn mit jeder Sekunde mehr, die ein Autofahrer bei Tempo 50 benötigt, um eine Gefahr zu erkennen, rollt das Auto etwa 14 Meter weiter.

Für die Kinder selbst spielt aber auch das Design der Ranzen eine große Rolle. Motto: Wenn schon schleppen, dann wenigstens schick. Die gute Nachricht ist, dass seit Oktober 2018 laut der Norm der Stiftung Warentest die Signalflächen nicht nur gelb und orangefarben, sondern unter anderem auch neongrün und pink sein dürfen. Die schlechte Nachricht lautet: Viele Anbieter verkaufen ihre Ranzen einer Modellreihe mit unterschiedlichen Designs und zuweilen ist dann der gewünschte Look vor den Sommerferien schon nicht mehr zu haben. Außerdem gibt es zu fast allen sicheren Ranzen im Test auch unsichere Geschwistermodelle ohne Signalflächen. Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten sollten also beim Kauf genau hinschauen.

Keine dauerhaften Schäden zu befürchten

Genau wie beim Tragekomfort. Denn neben der Sicherheit sollen die Schulranzen auch bequem sein. Was keine leichte Aufgabe für die Hersteller ist, schließ­lich sind Schüler unterschiedlich groß und wachsen schnell. Gute Behälter wachsen mit. Verstell­bare Trageriemen ­haben alle. Auch die Rückenlänge lässt sich meist einstellen. Besonders einfach funk­tioniert das am Step by Step 2in1. Im Haupt­fach befindet sich ein Griff zum Herausziehen ­und Drehen, bis die Länge passt. Zudem geben Experten Entwarnung: Das Gewicht der Schulmappen wirkt zu kurz auf den Rücken, um zumindest dauerhafte Schäden zu verursachen.

Nachdem auch das geklärt ist, kann aufgesattelt werden. Zum Beispiel der Ergobag Cubo. Allerdings nur die "Neo Edition Illumibär". Denn die ist "gut" (1,7, 259 Euro). Während der "Nachtschwärmbär" vom selben Hersteller wegen der oben beschriebenen fehlenden optischen Warnwirkung nur ein "befriedigend" erhält. Gleiches gilt für den Ergobag Pack. Zugegriffen kann beim "Neo Edition Strahlebär" (1,7, 259 Euro), stehengelassen sollte hingegen der "Libäro 2.0". Denn der ist auch wieder wegen nicht ausreichender Signalflächen nur "befriedigend".

Noch deutlicher werden die Unterschiede einzelner Modelle einer Reihe beim Scout Alpha. Während der "Commander" für "gut" befunden wird (1,9, 250 Euro), bekommen die Modelle "Savage" und "Summer Green" ein "mangelhaft" - auch hier sind die tragenden Kinder nicht ausreichend gut zu sehen. Gleiches gilt unter anderem auch für Step by Step Touch2 "Unicorn", den McNeill Ergo Primero "Lucky" und den Lego Eeasy "Ninjago Team Ninja".

Quelle: ntv.de, awi

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