Giftkeulen fallen durch Nur ein Mittel gegen Motten "sehr gut"
27.10.2022, 15:49 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Sieht eigentlich ganz harmlos aus, das Biest.
(Foto: imago stock&people)
Sie scheut das Licht, versteckt sich gern im Kleiderschrank und hinterlässt unschöne Spuren: die Kleidermotte. Wer sie im Haus hat, sollte handeln. Ansonsten leidet die Garderobe. Bekämpfungsmittel mit Insektengift kann Öko-Test nicht empfehlen. Andere immerhin bedingt.
Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ist nur bis zu neun Millimeter groß. Charakteristisch sind ihre glänzenden, strohgelben Flügel, ganz ohne Zeichnung. Sie versucht, sich zu verstecken, wenn sie gestört wird. Ein Weibchen legt bis zu 250 Eier auf Wollstoffen ab, die nur etwa einen halben Millimeter groß sind. Schlüpfen die Larven, beginnen sie zu fressen.
Kurzum, die will man nicht im Haus haben. Mittel, um das Insekt wieder loszuwerden, gibt es einige. Wirklich geeignet, sind aber nicht viele, wie Öko-Test bei einer Untersuchung von 33 Produkten aus Supermärkten, Drogerien, Baumärkten und dem Onlinehandel festgestellt hat. 14 sind Bekämpfungsmittel (a), welche mit Insektiziden die Motten abtöten sollen. Zehn sind Klebefallen, die mit Sexuallockstoffen (Pheromonen) die männlichen Falter anziehen und so zur Befallskontrolle dienen (b). Neun sind Vertreibungsmittel (Repellentien) in Form von Dispensern und Sprays, die mit Duftstoffen (Lavandinöl, Margosaextrakt) die Insekten abhalten sollen (c).
Es muss also grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Mitteln unterschieden werden. Giftkeulen (a) kommen für die Tester nicht infrage, sie töten zwar wirksam, können aber auch Menschen und Haustiere belasten. Alle entsprechenden Produkte wurden mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet.
Nur eine Mottenfalle ist "sehr gut"
Auch die Befallskontrollen (b) können nicht wirklich überzeugen. Zwar sind sie für Mensch, Hund und Katze keine Gefahr und mit ihnen fängt man auch Motten. Die Larven, die möglicherweise schon am Kaschmirpulli nagen, lässt das aber kalt. Aber immerhin stammt der Testsieger aus dieser Gattung. Als einziges Produkt wurde die "Nexa Lotte Kleider &Textil Mottenfalle" mit "sehr gut" bewertet. Zwei Fallen sind für 4,95 Euro zu haben. Immerhin "befriedigend" und günstig sind die "Profissimo Kleidermottenfallen (3,95 Euro / 3 Fallen).
Bei den vertreibungs- oder vorbeugenden Mitteln (c), kommt keines über ein "befriedigend" hinaus. Zum Beispiel das günstigste Produkt im Test, das "Naturkraft Mottenschutzsäckchen" von W. Neudorff für 3,29 Euro für 3 Säckchen. Hausmittel wie Lavendel oder Zedernholz können mit ihrem Duft Motten fernhalten. Einen hundertprozentigen Schutz bieten Naturprodukte – und auch die Mittel zur Vorbeugung im Test – nicht.
Tun sich dann doch die Motten an der Kleidung gütlich, gilt: Befallene Klamotten wegwerfen, den Kleiderschrank aussaugen, nicht befallene Wollsachen waschen und für ein paar Tage ins Gefrierfach legen.
(Dieser Artikel wurde am Freitag, 20. Mai 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi