Auch Speicher lohnt nicht Produzierten Solarstrom besser selbst nutzen
20.03.2019, 20:07 Uhr
Die Rendite einer Solarstromanlage ist mit Speicher schlechter als ohne.
(Foto: picture alliance / Friso Gentsch)
Nicht verbrauchten Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage können Hausbesitzer ins Netz einspeisen. Jedoch erhalten sie dafür nicht den vollen Preis. Daher lohnt es sich, die erzeugte Energie selbst zu verbrauchen.
Wer eine Photovoltaik-Anlage am Haus bauen möchte, sollte sie so groß wie möglich planen und die Dachfläche voll ausnutzen. Wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erläutert, ist es außerdem wichtig, möglichst viel vom selbst produzierten Strom auch selbst zu verbrauchen.
Pro Kilowattstunde ist der Strom dann so viel wert wie eingekaufter Strom: im Schnitt etwa 26 Cent. Die Experten raten, starke Energieverbraucher wie Spül- und Waschmaschine dann laufen zu lassen, wenn die Sonne scheint. Idealerweise nutzt man die intensive Mittagssonne. Wird der Strom vom Dach nicht selbst genutzt, sondern ins allgemeine Netz eingespeist, erhalten Hausbesitzer dafür nur 11 Cent pro Kilowattstunde vergütet.
Unterm Strich ein Verlust?
Batteriespeicher für den selbsterzeugten Strom sind laut den Experten nicht zu empfehlen, weil ihre Anschaffung mit großen Kosten verbunden ist. Die zusätzlichen Einsparungen bei den Stromkosten werden realistisch betrachtet nicht ausreichen, um die Anschaffungskosten für den Batteriespeicher auszugleichen. Zumal mit Blick auf die Lebensdauer der Batterien nach 10 bis 15 Jahren wahrscheinlich ein Austausch des Speichers ansteht, also erneut investiert werden muss.
Die Rendite einer Solarstromanlage ist mit Speicher deshalb schlechter als ohne. Unterm Strich kann nach 20 Jahren sogar ein Verlust stehen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein Speicher deshalb trotz bereits deutlich gesunkener Anschaffungspreise immer noch nicht zu empfehlen. Die Batterien spielen aber für das Energiesystem der Zukunft eine wichtige Rolle. Wer heute mit einem Batteriespeicher vorangeht, investiert deshalb vor allem in das Gelingen der Energiewende.
Abgesehen davon verspricht eine Solaranlage mit zehn Kilowatt Nennleistung auf dem Dach eines Einfamilienhauses eine Rendite von etwa 3,4 Prozent - zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben der Verbraucherschützer eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Nutzt man zusätzlich ein E-Auto, können es bis zu 4,7 Prozent werden.
Quelle: ntv.de, awi/dpa