Alternative zum Freibad Quick Up Pools im Garten
07.06.2021, 19:15 Uhr
Schon beim Aufbauen sollte man darauf achten, dass das Wasser später wieder unkompliziert abfließen kann.
(Foto: imago images/Shotshop)
Quick Up Pools ermöglichen unkomplizierten Badespaß im eigenen Garten. Allerdings hat das Vergnügen versteckte Kosten. Tipps, was Sie alles beachten müssen und wie Sie den perfekten Standort finden.
Im vergangenen Sommer haben sich Quick Up Pools (Quick Up kann mit "schnell aufgestellt" übersetzt werden) zu heimlichen Bestsellern in Baumärkten und Online-Shops entwickelt. Sie sind deutlich größer und robuster als ein Planschbecken, dabei günstiger und flexibler als ein klassischer Garten-Pool.
Gerade in Corona-Zeiten erwies sich dieses Bade-Konzept als beliebte Alternative zum Baggersee oder Freibad. Dabei macht der Quick Up Pool seinen Namen alle Ehre: Er lässt sich schnell, unkompliziert und ohne großen Aufwand aufbauen und in Betrieb nehmen.
Badespaß für die ganze Familie
Die meisten Quick Up Pools haben einen Durchmesser von etwa 240 bis 540 Zentimeter - genug Platz für die Familie, Freunde und Nachbarn. Preislich liegen sie etwa zwischen 80 Euro bis 4000 Euro, je nach Qualität, Größe und Ausstattung.
"Ein wichtiger Kostenfaktor ist die Stärke und die Qualität der wasserdichten Folie für den Pool", sagt Michael Pommer von der Kölner DIY Academy. Diese besteht meistens aus PVC oder einem anderen formstabilen Kunststoff. Bei hochwertigeren Modellen lassen sich Löcher und Risse entweder kleben oder schweißen, was die Lebensdauer des Pools deutlich verlängern kann. Pommer rät: Schon beim Kauf darauf zu achten, ob der Hersteller auch Reparatur-Sets anbietet.
Der richtige Standort
Wer sich für einen Modell entschieden hat, braucht einen passenden Standort: "Eine Baugenehmigung ist dabei nicht erforderlich, denn es handelt sich um einen nicht standfesten Gegenstand", sagt Hans Schröder vom Verband Privater Bauherren (VPB).
"Man sollte die Nähe von Bäumen meiden, weil herabfallende Blätter das Wasser verschmutzen", sagt Landschaftsarchitektin Daniela Toman. Ansonsten eignen sich viele Orte - etwa der Garten, die Terrasse, die Garageneinfahrt oder der Hinterhof. Am besten ist ein gepflasterter, ebener Bereich ohne spitze Teile im Untergrund. Unter den Pool gehört auf jeden Fall eine Schutzfolie, um Beschädigungen des Bodens durch Wurzeln und Steine auszuschließen. Wer den Pool auf eine Rasenfläche stellen will, sollte diese vorher auch schälen: "Angesichts des Gewichts des Pools geht der Rasen ohnehin innerhalb weniger Tage kaputt", so Toman.
Auch an die Sicherheit denken
Wichtig bei der Standortwahl ist auch die Sicherheit: "Diese Pools können bis zu 120 Zentimeter tief sein, das ist gerade für kleinere Kinder schon gefährlich", warnt Toman. Man sollte also sicherstellen, dass planschende Kinder unter ständiger Aufsicht sind.
Nicht der einzige Faktor, den man berücksichtigen muss. "Das Grundstück mit dem Pool gehört mit einem nicht übersteigbaren Zaun gesichert, der Pool darf auch sonst nicht frei zugänglich sein, sonst haftet der Grundstücksbesitzer, falls jemand im Wasser zu Schaden kommt", sagt Michael Pommer. Wichtig auch: den Pool abdecken, wenn er nicht benutzt wird. So können keine Wildtiere hineinfallen.
Auflagen zur Wasserentsorgung?
Bei den meisten Modellen ist es so: Sobald das Kunststoffbecken mit Wasser gefüllt wird, richtet es sich automatisch auf. Nur den runden Schlauch an der oberen Seite des Beckens muss man aufpumpen. Er stabilisiert die gesamte Konstruktion, dient auch als Kopf- und Nackenstütze und schützt vor Verletzungen beim Ein- und Aussteigen. Wichtig dabei: "Die Pools müssen absolut waagerecht stehen, auf einer schiefen Ebene funktioniert das Prinzip des selbsttragenden Randes nicht mehr", sagt Hans Schröder.
Dann ist Geduld gefragt: "Zum Füllen eines größeren Quick Up Pools wird ein Wasservolumen von etwa 15 bis 20 Kubikmetern benötigt." Das kostet nicht nur Zeit: "Für eine Füllung dürfte die Jahreswasserrechnung einer vierköpfigen Familie um zehn Prozent höher als üblich ausfallen." Ein Vorteil ist es, wenn man sich aus dem eigenen Brunnen im Garten bedienen kann.
Schon beim Aufbauen sollte man darauf achten, dass das Wasser später wieder unkompliziert abfließen kann: "Man kann ja schlecht den Stopfen ziehen und seinen Garten fluten", sagt Hans Schröder. Also besser vorher erkundigen, ob es Auflagen für die Wasserentsorgung gibt.
An Filterpumpe und Stromanschluss denken
Die meisten Quick Up Pools werden mit einem passenden Filtersystem geliefert, sagt Michael Pommer. "Meistens handelt es sich um Sandfilter, die auch völlig ausreichen." Diese sollten aber rund um die Uhr in Betrieb sein, um zu verhindern, dass das Wasser umschlägt. Das bedeutet: "In der Nähe des Pools muss es also einen Stromanschluss geben." Hausbesitzer sollten sich vorab vergewissern, dass ihr Stromnetz diese Belastung aushält. "Gerade bei Wochenend- und Ferienhäusern kann es da unangenehme Überraschungen geben."
Mitunter kann es erforderlich sein, dass man das Wasser zusätzlich aufbereiten muss. Pommer empfiehlt dafür Sauerstofftabletten aus dem Baumarkt: "Sie sind etwas teurer als die üblichen Chlortabletten, desinfizieren das Wasser genauso gründlich und sind umweltverträglicher."
Ein umfangreiches Zubehör rundet den Badespaß ab - die Leiter für den bequemen Ein- und Ausstieg, Filterpumpen auf Sonnenkollektoren oder Trafo-Basis und getönte Abdeckfolie. Sie hält den Schmutz fern und kann durch Sonneneinstrahlung das Wasser aufheizen.
Quelle: ntv.de, Markus Peters, dpa