Rasiermittel im Öko-Test Das ist der beste Rasierschaum
25.08.2022, 19:11 Uhr Artikel anhören
Insgesamt 9 Rasiermittel wurden mit Bestnote ausgezeichnet.
(Foto: imago images/Shotshop)
Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Trend zum Wildwuchs im Gesicht nachgelassen hat. Sprich, es wird wieder mehr rasiert. Dann auch gerne nass. Also mit Klinge und Schaum oder Gel. Öko-Test weiß, was sich dafür unbesorgt ins Gesicht geschmiert werden kann.
Mehr als 70 Prozent der Männer rasieren Umfragen zufolge ihr Gesicht - über die Hälfte von ihnen nutzt dafür Rasierschaum oder -gel. Tendenz steigend. Denn die Nassrasur wird von vielen Männern als besonders gründliche und saubere Methode geschätzt. Damit die Rodung des Wildwuchses auch sanft ausfällt und nicht die Haut aufgeschabt wird, tut ein Schmiermittel not.
Öko-Test verrät, was sich unbesorgt ins Gesicht geschmiert werden kann. Für die Untersuchung wurden 22 Rasiermittel für Männer eingekauft, darunter 9 Gele und 13 Schäume, zu Preisen zwischen 0,63 und 7,32 Euro für 200 Milliliter.
Im Labor wurde überprüft, ob die Kosmetika umstrittene oder bedenkliche Bestandteile wie Formaldehyd/-abspalter, halogenorganische Verbindungen, Diethylphthalat und problematische Duftstoffe enthalten. Je nach Deklaration wurden die Produkte mit Paraffinen aus Mineralölbestandteilen, sogenannte MOAH, untersucht. Denn unter diesen können sich krebserregende Verbindungen befinden. Zudem wurde auch geprüft, ob PEG/PEG-Derivate, Butylhydroxytoluol oder synthetische Polymere/Silikone in den Rasiermitteln enthalten sind.
Resultat: Männer haben eine große Auswahl an empfehlenswerten Rasiermitteln. Rund zwei Drittel der Produkte schneiden "sehr gut" oder "gut" ab. Es wurden weder problematische Duftstoffe gefunden noch umstrittene halogenorganische Verbindungen.
Kein Rasiermittel schlechter als "ausreichend" - 9 "sehr gut"
Dafür enthalten die Rezepturen aller Rasiermittel, die "gut" oder schlechter abschneiden, PEG/PEG-Derivate. Die werden von den Herstellern gerne und in vielen verschiedenen Kosmetikrezepturen eingesetzt, da sie mehrere Funktionen erfüllen können. Unter anderem wirken sie als Tenside, also waschaktive Substanzen, oder als Emulgatoren, um dabei zu helfen, Wasser und Ölbestandteile besser zu vermischen. Zudem sorgen sie für einen schönen Schaum. Kein Wunder, dass sie in Rasiermitteln stecken. Aber sie können die Haut auch durchlässiger für Fremdstoffe machen. Das kann vor allem dann zum Problem werden, wenn ein Produkt weitere umstrittene Substanzen enthält, die die Hautbarriere leichter passieren können.
Fünf Rasiermittel enthalten außerdem BHT. Dieser Stoff wird als Antioxidans eingesetzt. Er steckt in den Produkten wie "L'Oreal Men Expert Rasiergel Hydra Sensitive" ("befriedigend") und "Gillette Fusion 5 Rasiergel Ultra Sensitive" ("ausreichend") sowie den beiden Rasiermitteln von Nivea ("Nivea Men Sensitive Pro Rasierschaum", "befriedigend"; "Nivea Men Sensitive Rasiergel", "ausreichend"), zudem im "Aveo Men Rasiergel Sensitiv" ("befriedigend") aus dem Müller Drogeriemarkt. Die Substanz steht unter Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken. Außerdem haben sich in Tierversuchen unter anderem Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion gezeigt. Die betroffene Ware wurde um eine Note abgewertet. Schlechter als "ausreichend" wurde kein Produkt bewertet.
Insgesamt 9 Rasiermittel wurden mit der Bestnote ausgezeichnet. Unter anderem waren dies: "Lavera Men Sensitiv Milder Rasierschaum" (7,32 Euro) oder die deutlich günstigeren "Balea Men Rasierschaum Sensitive" von DM, "Bevola Men Rasierschaum Sensitiv" von Kaufland, "Cien Men Rasierschaum Sensitiv" von Lidl, "Ombia Men Rasierschaum Sensitive" von Aldi Nord. 200 Milliliter gibt es hier für 0,63 Euro. Als einziges Gel erhielt das "Bulldog SensitiveSchäumendes Rasiergel" (3,45 Euro) die Note "sehr gut".
Quelle: ntv.de, awi