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Schulden werden kostspieliger Ratenkredite kosten im Schnitt über sieben Prozent Zinsen

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Ein Kauf per Ratenzahlung hat sich deutlich verteuert.

Ein Kauf per Ratenzahlung hat sich deutlich verteuert.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Wer gerade etwas klamm ist, überbrückt die Sau­re-Gur­ken-Zeit gerne mal mit einem Ratenkredit. Was zwar die bessere Idee ist, als das Konto zu überziehen. In Zeiten steigender Zinsen ist die Sache dennoch ein zunehmend teurer Spaß.

Auch die Zinsen für Ratenkredite steigen durch die Zinswende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt im Juli auf die weiterhin hohen Inflationsraten im Euroraum reagiert und den Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB besorgen können, nochmals um moderate 0,25 Prozent auf nun 4,25 Prozent erhöht.

Was keine guten Nachrichten für all jene ist, die hierzulande einen Ratenkredit nutzen möchten, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Denn der Zinsanstieg bei Ratenkrediten hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Im Juli durchbrachen die Zinsen der abgeschlossenen Kredite erstmals seit Beginn der Zinswende die Marke von 7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat haben sich Ratenkredite um 5 Prozent und im Jahresvergleich um 65 Prozent verteuert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox.

Konsumentenkredite in letzten 20 Jahren noch nie so teuer wie derzeit

Wer letzten Monat über das Portal einen Ratenkredit abgeschlossen hat, muss dafür im Mittel 7,08 Prozent Zinsen zahlen. Im Vormonat Juni lag der mittlere Zinssatz der abgeschlossenen Ratenkredite noch bei 6,74 Prozent. Im Juli 2022 erhielten Kreditnehmer ihr Darlehen im Mittel noch zu einem Zinssatz von 4,29 Prozent.

Ratenkredite im Vergleich

Verivox hat in seine Analyse sämtliche Ratenkredite einbezogen, die im Untersuchungszeitraum über das Vergleichsportal beantragt und abgeschlossen wurden. Ausgewertet wurde der sogenannte Median-Zinssatz, denn er ist repräsentativ für einen durchschnittlichen Kunden. Die Hälfte aller Kreditinteressierten erhielt ihr Darlehen zu diesem Zins oder günstiger.

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Neben dem allgemeinen Zinsumfeld begünstigt die anhaltende Unsicherheit über die weitere Inflationsentwicklung hohe Kreditzinsen. "Steigende Preise treiben die Lebenshaltungskosten der Verbraucher in die Höhe. Aus Sicht der Banken erhöht sich dadurch auch das Risiko, dass einige Kreditnehmer künftig nicht mehr genug Geld für ihre Ratenzahlungen aufbringen können und deshalb mehr Kredite ausfallen werden", erklärt Oliver Maier,Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Dieses Risiko bepreisen die Geldinstitute, indem sie höhere Zinsen verlangen."

Laut Daten der Deutschen Bundesbank waren Konsumentenkredite in den letzten 20 Jahren noch nie so teuer wie derzeit.

Quelle: ntv.de, awi

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