Ratgeber

Schutz vor finanziellem Ruin Sehr gute Haftpflichtversicherung schon für 49 Euro

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Alte Policen sollten insbesondere bei den Deckungssummen überprüft werden.

Alte Policen sollten insbesondere bei den Deckungssummen überprüft werden.

(Foto: imago stock&people)

Eine Privathaftpflichtversicherung ist Pflicht. Bereits ein kleines Missgeschick kann Privatleute ohne Haftpflichtversicherung in den Ruin treiben, denn der nicht versicherte Verantwortliche haftet im Schadensfall mit seinem ganzen Vermögen. Finanztest verrät, wo der Abschluss lohnt.

Die wichtigste Versicherung? Die Privathaftpflichtversicherung. Denn jeder haftet für Schäden, die er anrichtet. Und Personen-, Sach- und Vermögensschäden entstehen auch in erheblicher Höhe schneller als gedacht. Immerhin rund 15 Prozent der Deutschen haben diese Police, die den Verursacher von Schäden an anderen Menschen oder fremdem Besitz vor den finanziellen Folgen schützen, dennoch nicht. Dabei gibt es die entsprechende Police für wenig Geld.

Finanztest hat 424 Tarife von 98 Versicherern, die jede und jeder abschließen kann, verglichen. Berücksichtigt wurden nur Angebote von Jahresverträgen mit mindestens 10 Millionen Euro Versicherungssumme pauschal für Personen- und Sachschäden. Insgesamt liefert die Branche ein starkes Ergebnis: 139 Angebote im Test sind "sehr gut", 101 "gut". Aber es gibt auch 103 "befriedigende", 71 "ausreichende" und sogar 10 "mangelhafte" Tarife. Dabei ist ein sehr guter Schutz für die komplette Familie schon für 49 Euro im Jahr zu haben.

Police regelmäßig prüfen und wechseln

Ein Wechsel der Versicherung lohnt sich oft. Neue Policen sind meist besser als alte und nicht selten zusätzlich günstiger. "Wer seinen Vertrag vor sieben oder mehr Jahren abgeschlossen hat, bekommt heute höchstwahrscheinlich einen spürbar besseren Tarif", sagt Finanztest-Experte Christoph Herrmann. Und da schwere Unfälle mit teuren Folgen nicht so häufig verkommen, kosten private Haftpflichtpolicen nicht viel.

Der Durchschnittspreis der Angebote im Test liegt bei 96 Euro und ist damit gegenüber 2021 noch einmal um 4 Euro gesunken. Sehr gute Policen kosten durchschnittlich etwas mehr: 108 Euro.

Abgesehen davon besitzen manche einen Altvertrag mit viel zu geringer Versicherungssumme, was eine trügerische Sicherheit vermittelt. Denn reicht die Summe nicht aus, um den Schaden zu bezahlen, haftet der Betroffene mit seinem Vermögen. Überprüft sollte die Versicherung auch dann werden, wenn sich die Lebensumstände geändert haben, beispielsweise durch Heirat, Kinder oder ein neues Hobby.

Idealerweise sollte die Versicherung auch dann zahlen, wenn der Versicherte von einem anderen geschädigt wird, dessen Versicherungsschutz nicht ausreichend ist oder der gar keine Police sein Eigen nennt (Forderungsausfallschutz). Auch dies war ein Kriterium für eine überdurchschnittliche Bewertung.

Versicherer kann kündigen

Den sehr guten Tarif "Silber" von Alteos gibt es für 49 Euro im Jahr (Note 1,3). Der "WGV Basis" ist für 51 Euro zu haben (1,4). Die leistungsstärksten Tarife im Test mit Bestnote "sehr gut" (0,6) gibt es bereits ab 81 Euro im Jahr - wie den "SDK Neva Plus Tarif", den "WGV Plus" (86 Euro) oder den "Alteos Diamant" für 99 Euro.

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Für "mangelhaft" wurden unter anderem folgende Tarife befunden: der "Concordia Basis", der "Itzehoer Komfort-Deckung" und der "Verti Premium".

Gut zu wissen: Nach einem Schadensfall ist der Versicherer laut Versicherungsvertragsgesetz dazu berechtigt, den Kontrakt zu kündigen - nachdem er diesen reguliert hat. Für Versicherte kann es dann schwierig werden, einen neuen Anbieter zu finden. Finanztest empfiehlt Betroffenen, der Versicherung anzubieten, den Vertrag von sich aus zu kündigen. Dies sollte die Suche nach einem neuen Anbieter erleichtern.

Quelle: ntv.de, awi

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