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Bearbeitung der Steuererklärung Welches Finanzamt ist am langsamsten?

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Viel Arbeit für alle Beteiligten ...

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(Foto: imago stock&people)

Während dem Steuerzahler eine starre Frist für die Abgabe seiner Erklärung gesetzt ist, darf sich das zuständige Finanzamt bei der Bearbeitung Zeit lassen. Doch es gibt große Unterschiede unter den Behörden der Bundesländer. Wo geht es am fixesten, wer braucht länger?

Wer freiwillig eine Steuererklärung abgibt, hat dafür bis zu vier Jahre Zeit. Steuerzahler, die verpflichtet sind, beim Finanzamt eine Erklärung über ihre erzielten Einkünfte aus dem vergangenen Jahr einzureichen, müssen diese für 2022 bis zum 02. Oktober 2023 einreichen. Eine noch längere Frist gilt, wenn ein Steuerberater oder ein Lohnsteuerhilfeverein hilft. Dann ist der Stichtag der sogar erst der 31. Juli 2024.

Doch egal, welche Frist individuell zutrifft, viele Bürger ärgern sich, dass sie die lästige Pflicht innerhalb starrer Fristen zu erledigen haben, während sich die Finanzämter bei der Bearbeitung Zeit lassen dürfen. Ungeachtet dessen, wollte das Steuererklärungsportal "Lohnsteuer-kompakt.de" wissen, in welchem Bundesland die Bearbeitung am langsamsten, beziehungsweise am schnellsten vonstattengeht. Die Bearbeitungszeiten wurden anhand von circa 400.000 über das Portal Jahr 2022 erstellten Steuererklärungen anonym erhoben. Insgesamt wurden 479 Finanzämter berücksichtigt, wobei pro Finanzamt mindestens 50 Steuererklärungen eingereicht wurden.

Bremen am langsamsten, Berlin am schnellsten

Ergebnis der Untersuchung? Bremen hatte im Jahr 2022 die mit Abstand langsamsten Finanzämter Deutschlands - im Schnitt dauerte die Bearbeitung hier 82,1 Tage. Und Überraschung, die Berliner Ämter verschicken am schnellsten die fälligen Einkommensteuerbescheide. Und dies bereits zum zweiten Mal in Folge. Demnach mussten Berliner Steuerpflichtige 45,8 Tage auf ihre Steuererstattung warten, in Hamburg betrug die Wartezeit mit 46,7 Tagen rund einen Tag länger. Nordrhein-Westfalen landet mit einer Wartezeit von 47,5 Tagen auf dem dritten Platz und gewann damit zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr, als das Bundesland noch auf dem fünften Platz stand.

Während Bewohner der Hauptstadt besonders schnell ihre Steuerbescheide bekommen, müssen Brandenburger Steuerpflichtige mit zusätzlichen 27 Tagen (insgesamt (72,8 Tage) fast einen ganzen Monat länger auf ihre Steuererstattungen warten. Womit die Brandenburger Ämter auf dem vorletzten Platz landen. Platz 3 der Negativliste belegt dann Baden-Württemberg mit insgesamt 60,5 Tagen Bearbeitungszeit.

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"Insgesamt ist die Bearbeitungszeit der einzelnen Finanzämter langsamer geworden", sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de. "Auch im Vorjahr hatte Bremen bereits die längsten Bearbeitungszeiten mit 56,3 Tagen, also fast 26 Tage weniger als 2022." Der bundesweite Schnitt liegt bei 53,6 Tagen und ist somit um 4,6 Tage höher als im Vorjahr.

Das schnellste Finanzamt Deutschlands ist übrigens das von Olpe in Nordrhein-Westfalen mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von lediglich 23,6 Tagen. Vorjahressieger Warburg schaffte es dieses Jahr mit 43,3 Tagen lediglich auf Platz 89. Gut viermal länger benötigte das Schlusslicht der Untersuchung. Demnach benötigten die Beamten in Potsdam (Brandenburg) im Schnitt ganze 105,2 Tage.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 09. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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