Warentest brüht auf Grüner Tee: Nur zwei sind "gut"
28.03.2022, 12:23 Uhr (aktualisiert)
Untersucht wurden grüner Tee unter anderem auf Pestizide, Pyrrolizidinalkaloide und Aluminium.
(Foto: imago stock&people)
Grüner Tee ist ein Mythos. Er enthält viele Polyphenole, was gut für die Gesundheit ist. Dummerweise enthält er im Beutel, lose oder als Matcha auch jede Menge Schadstoffe, wie Warentest feststellen muss. Nur zwei Produkte sind nahezu frei davon.
Grünem Tee werden neben dem Geschmack auch viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen. Einer Langzeitstudie zufolge senkt regelmäßiges Trinken von grünem Tee sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nebenbei soll er noch Krebs vorbeugen, Karies abwehren und beim Abnehmen helfen. Doch wie schon beim schwarzen Tee entdeckt die Stiftung Warentest zum Teil bedenkliche Schadstoffe in den aktuell 24 untersuchten Produkten zum Aufbrühen sowie 3 Matcha-Pulvern (gemahlenem Grüntee).
Untersucht wurden die Tees beispielsweise auf Pestizide, Pyrrolizidinalkaloide und Aluminium. Ergebnis: Nur zwei Produkte schneiden rundum gut ab und sind damit Testsieger. Dass es nicht mehr sind, liegt hauptsächlich an Aluminium. Die Teepflanze Camellia sinensis, aus der grüner Tee hergestellt wird, nimmt es aus dem Boden auf. Je nach Anbaugebiet enthält die Erde mal mehr, mal weniger von dem Leichtmetall. Ältere Teeblätter haben in der Regel mehr Aluminium gespeichert als jüngere. Hohe Gehalte könnten auf Dauer etwa Nerven, Nieren und Knochen schaden. Auch der beste grüne Tee und der beste Matcha enthalten von Natur aus etwas Aluminium. Drei sind im Test deutlich belastet. Sie sollten nicht im Übermaß verzehrt werden.
Drei grüne Tees laut Stiftung Warentest nur "ausreichend"
Über versehentlich mitgeerntete Beikräuter können Pyrrolizindinalkaloide zwischen die Teeblätter geraten. Diese Pflanzengifte gelten als leberschädigend und möglicherweise krebserregend. Die Teebranche hat inzwischen einiges unternommen, um diese Alkaloide aus dem Tee zu halten. Im Vergleich zu 2015 haben die Tester eine Verbesserung festgestellt. Im Schadstofftest wurde denn auch kein Tee schlechter als "ausreichend" bewertet.
Die beiden für "gut" befundenen Tees sind der lose "China Gunpowder" von Tee Gschwendner für 4,50 Euro je 100 Gramm und der "Grüne Beuteltee" von Rewe Bio (4,95 Euro) - beide mit Biosiegel. Beste unter den "befriedigend" getesteten sind der "Gepa Ceylon Grüntee" (8,75 Euro) und "Müllers Teestube von Müller" (1,06 Euro). Bester Matcha ist der "Rossmann King's Crown Matcha" (33,50 Euro).
Mit "ausreichend" - und damit die Testverlierer - wurden der "Fair Bio-Grüner Tee" von Aldi Nord, der "Teekanne Feinster Grüner Tee" und der "Bio Matcha Tee" von DM bewertet. Bei ihnen wurden vor allem erhöhte Konzentrationen Aluminium nachgewiesen.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 23. März 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi