Ratgeber

Ganz nebenbei und umsonst Supermarkt muss Elektroschrott abnehmen

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Supermärkte und Discounter müssen Elektroschrott bald unter bestimmten Voraussetzungen zurücknehmen und recyceln.

(Foto: imago images/Karina Hessland)

Egal, ob Smartphones, Rasierapparate oder Taschenlampen - Supermärkte und Discounter sind in Zukunft in der Pflicht, kleinere Elektrogeräte kostenlos zurückzunehmen. Unter ein paar Bedingungen.

Verbraucher können alte Elektrogeräte wie elektrische Zahnbürsten oder Handys künftig auch in Discountern und Supermärkten abgeben. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat der Bundesrat beschlossen. Voraussetzung ist, dass die Ladenfläche größer als 800 Quadratmeter ist und die Läden selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte verkaufen. Die neuen Regeln treten im Januar 2022 in Kraft.

Geschäfte müssen kleine Geräte wie den ausgedienten Taschenrechner oder eine Powerbank auch annehmen, wenn sie anderswo gekauft wurden. Größere Geräte wie alte Fernseher können jedoch nur abgegeben werden, wenn ein neues Gerät gekauft wird - etwa, wenn ein Supermarkt im Rahmen einer Aktion Fernseher anbietet. Auch Online-Händler müssen den Elektroschrott kostenlos und unkompliziert zurücknehmen und recyceln.

Hintergrund ist, dass in Deutschland bisher weniger alte Elektrogeräte eingesammelt werden als eigentlich von der EU vorgeschrieben. Bürger sind verpflichtet, ihren Müll zu trennen - dazu gehört auch, dass Elektroschrott weder in den Restmüll noch in die gelbe Tonne oder den gelben Sack gehört. Allerdings kontrolliert niemand den Hausmüll, es droht keine Strafe.

Elektrogeräte ganz nebenbei abgeben

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte zuvor zur Gesetzesänderung, leicht erreichbare Sammelstellen seien "die beste Voraussetzung, um alte Elektrogeräte richtig zu entsorgen". Würden Altgeräte ordentlich gesammelt, könnten Schadstoffe "verlässlich ausgeschleust und wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen" werden. Ihr Ziel sei dabei, die Rückgabe von alten Elektrogeräten "so einfach wie möglich" zu machen - Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sie "ganz nebenbei" etwa beim Einkaufen erledigen können.

Nach Angaben des Umweltministeriums wurden im Jahr 2018 rund 86 Prozent der gesammelten Elektroaltgeräte recycelt. Allerdings wurden im selben Jahr nur rund 43 Prozent der in Verkehr gebrachten Elektroaltgeräte auch tatsächlich eingesammelt. In absoluten Zahlen beziffert das Umweltbundesamt die in den Verkehr gebrachten Elektro- und Elektronikgeräte auf deutlich über zwei Millionen Tonnen.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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