Ratgeber

Alles, nur kein Wurstwasser Trendgetränke im Test

Öko-Test hat Limonaden, Schorlen und Fassbrausen untersucht.

Öko-Test hat Limonaden, Schorlen und Fassbrausen untersucht.

(Foto: imago/CHROMORANGE)

Die Zeiten, in denen der Durst einfach mit einem Glas Wasser gestillt wurde, sind lange vorbei. Zumindest mancherorts. Heute müssen Gurkenlimo und Fassbrause mit Mangogeschmack als Erfrischung herhalten. Doch was taugen die? Öko-Test kennt die Antwort.

Es ist gar nicht mehr so leicht, sich von der breiten Masse abzusetzen und seiner Individualität Ausdruck zu verleihen. Ob Frisur, Kleidung oder das Smartphone - irgendwie ist alles schon Mainstream und wieder aus der Mode, bevor die Tinte des neuen Tattoos getrocknet ist.

Zum Glück bleibt da ja noch der kulinarische Konsum. Wer etwas auf sich hält, gluckert nicht einfach irgendein Wasser oder eine schnöde Cola in sich hinein. Nein, zumindest in manchen Kreisen muss es schon ein Trendgetränk sein. Versprechen derartige Durstlöscher doch neben neuen Geschmackserlebnissen auch wegen ihrer Exotik eine gewisse Exklusivität. Und so wird vermehrt zu Gurkenlimonade, Fassbrause mit Mangogeschmack und Estragon-Ingwer-Mischungen gegriffen. 

Öko-Test hat 22 derartige Limonaden, Schorlen und Fassbrausen untersucht und festgestellt, dass auch die Trendgetränke meist viel zu viel Zucker enthalten. So finden sich in manchen Produkten bis zu elf Stück Würfelzucker in einer 330-Milliliter-Flasche. Hinzu kommen teilweise noch Aromen, Farbstoffe und Süßstoffe. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält nur rund 25 Gramm zugesetzten Zuckers täglich für empfehlenswert. Diesen Wert knacken drei Limonaden bereits mit einer Dose beziehungsweise mit einer 330-Milliliter-Flasche.

Aber auch einige Saftschorlen, denen kein Zucker zugesetzt wurde, sind zu süß. Eine Marke etwa enthält fast sechs Gramm Fruchtzucker pro 100 Milliliter.

Dennoch gibt es einige Getränke, die für "gut" befunden wurden. So etwa die "Bionade Schwarze Johannisbeere-Rosmarin", die "Proviant Berlin Rhabarberlimonade naturtrüb" oder die "Adelholzener Rote Schorle ohne Zuckerzusatz".

Mit "mangelhaft" wurden hingegen die "Bitburger Fassbrause Waldmeister" und die "Sanpellegrino Aranciata Limonade" bewertet, was vor allem am erhöhten Zuckergehalt und an den Inhaltsstoffen festgemacht wurde.

Nicht unerwähnt soll die Beurteilung für das Gurkengetränk "Cucumis The Sophisticated Cucumber Limonade" ("befriedigend"), die "Oettinger Fassbrause Mango naturtrüb" ("befriedigend") und die Estragon-Ingwer-Mischung "Wostok Estragon Ingwer, Limonade" ("ausreichend") bleiben.

Und was ist mit Wurstwasser? Dieses war nicht Gegenstand der Untersuchung, da es bisher offenbar noch keinen professionellen Vertrieb für das Getränk gibt. Was irritiert, denn echte Individualisten hätten sicherlich keinerlei Hemmung, der Exklusivität wegen hiermit ihren Durst zu löschen.      

Quelle: ntv.de, awi

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