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Berlin & Brandenburg Gedenken an Pogrome - "Wir entscheiden, ob wir hinsehen"

Am 9. November wird an die Pogrome der Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung vor 87 Jahren erinnert. In Brandenburg wird der Opfer gedacht.

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome zu mehr Hinsehen bei Antisemitismus aufgerufen. "Vor 87 Jahren wurden in aller Öffentlichkeit Pogrome begangen, für alle sicht- und hörbar. Proteste dagegen gab es nahezu nicht", sagte Schüle nach Ministeriumsangaben in Potsdam. "Diese Gleichgültigkeit von vielen ermutigte die Nationalsozialisten weiterzumachen." Das habe geradewegs in die Schoah geführt.

"Auch heute grassiert wieder Antisemitismus, gibt es Ausgrenzung, häufen sich Übergriffe", sagte die Ministerin. "Wir entscheiden, ob wir hinsehen. Ob wir zuhören. Ob wir widersprechen. Ob wir beistehen."

Potsdams ehemalige Synagoge wurde verwüstet

Die Nationalsozialisten ermordeten in Europa während der Schoah etwa sechs Millionen Juden. Bei den Pogromen 1938 gegen die jüdische Bevölkerung wurden in ganz Deutschland Synagogen niedergebrannt, Geschäfte geplündert sowie Jüdinnen und Juden erniedrigt, misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.

Auch in Potsdam wurde die ehemalige Synagoge verwüstet, im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1954 abgerissen. Im vergangenen Jahr wurde das neue Synagogenzentrum eröffnet.

Quelle: dpa

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