Berlin & Brandenburg Kugelbombe aus Eifersucht gezündet? 37-Jähriger vor Gericht
06.10.2025, 13:57 Uhr
Erst werden Schaufensterscheiben eines Modegeschäfts mit einer Spitzhacke zerstört, dann explodiert vor dem Laden eine sogenannte Kugelbombe. Der Sachschaden ist hoch. Es ging vermutlich um eine Frau.
Berlin (dpa/bb) - Nach einem Anschlag mit einer sogenannten Kugelbombe auf ein Modegeschäft und weiteren Taten mit hohem Sachschaden steht ein 37-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Weil der Angeklagte glaubte, dass der Inhaber des Geschäfts ein Verhältnis mit seiner Frau habe, soll es über Wochen hinweg zu Bedrohungen gegen den vermeintlichen Nebenbuhler und Attacken gegen das Geschäft sowie Fahrzeuge des Geschäftsmannes gekommen sein. Ob sich der 37-Jährige zu den Vorwürfen äußern wird, blieb zu Prozessbeginn zunächst offen.
Dem Angeklagten werden neun mutmaßliche Straftaten zur Last gelegt. Im November 2024 soll er den Geschäftsmann angerufen und angedroht haben, ihn "abzuknallen". Kurz zuvor habe er mit einer Spitzhacke drei Schaufensterscheiben von zwei Geschäften des Mannes in Berlin-Neukölln zerstört, heißt es in der Anklage. Weitere Bedrohungen seien gefolgt.
Ein Kilogramm schwere Kugelbombe gezündet
Im Dezember und Januar soll der Angeklagte zwei Fahrzeuge des vermeintlichen Rivalen angezündet haben – in diesen Fällen betrage der Schaden insgesamt 144.000 Euro. Im Februar soll er nachts eine etwa ein Kilogramm schwere Kugelbombe vor einem der Ladengeschäfte des Geschäftsmannes - ein Herrenmodegeschäft – gezündet haben. Es seien Scheiben zerborsten – auch mehrere Fensterscheiben eines Wohnhauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Sachschaden liege bei rund 30.000 Euro. Die getrennt lebende Ehefrau des Angeklagten soll in dem Geschäft gearbeitet haben.
Der dreifache Vater wurde im März festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet unter anderem auf Bedrohung, Nötigung, Sachbeschädigung, Brandstiftung sowie versuchte schwere Brandstiftung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion. Zudem muss sich der 37-Jährige wegen eines Wohnungseinbruchs verantworten. Der Prozess wird am 16. Oktober fortgesetzt.
Quelle: dpa