Hamburg & Schleswig-Holstein Ansiedlungsversuch von Torfmoos im Königsmoor
23.10.2025, 13:01 Uhr
Wie ein neues Verfahren im Königsmoor helfen soll, CO2 zu speichern: Wissenschaftler verpflanzen Torfmoose in frisch wiedervernässte Flächen.
Christiansholm (dpa/lno) - Die Verpflanzung von Torfmoosen soll die Regeneration von frisch wiedervernässten Mooren in Schleswig-Holstein beschleunigen. Von einem Versuch im Christiansholmer Königsmoor (Kreis Rendsburg-Eckernförde) erhoffen sich Wissenschaftler und die Stiftung Naturschutz Erkenntnisse über den Effekt für den Klimaschutz. Gelinge die Übertragung der Torfmoose, könnten wiedervernässte Moore viel schneller zu wachsen beginnen, teilte die Stiftung mit.
Hintergrund ist die Rolle von Mooren im Klimawandel. Trockengelegte Moore tragen wegen der natürlichen Zersetzung des Torf an der Luft mit ihren Kohlendioxid-Emissionen (CO2) zum Klimawandel bei. Nasse und intakte Moore speichern dagegen CO2 über die Neubildung von Torf aus Torfmoosen. Werden Moore wiedervernässt, dauert es eine Zeit, bis sich auf natürlichem Weg Torfmoose ausbreiten und der Prozess des Moorwachstums beginnt. Diese Zeitspanne wollen die Forscher mit dem Verpflanzen von Torfmoosen aus intakten Mooren verkürzen.
Am Mittwoch hatte das Team um Projektleiter Vytas Huth von der Universität Greifswald die in den vergangenen Jahren bereits wiedervernässte Moorflächen begutachtet, um Entwicklungsstadien zu vergleichen und geeignete Techniken für die Übertragung festzulegen. Am Donnerstag holten die Helfer die Torfmoose aus einem schon renaturierten Teil des Königsmoors und brachten sie in einen erst kürzlich wiedervernässten Teil, um sie dort einzupflanzen.
Quelle: dpa