Hamburg & Schleswig-Holstein Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein testen Doppeldeckerbus
28.10.2025, 16:27 Uhr
Zwei Wochen lang fährt ein gelber Doppeldeckerbus im Probebetrieb durch Hamburg. Fahrzeuge dieser Art könnten eines Tages zum Alltag an der Elbe gehören - wenn der Antrieb stimmt.
Hamburg (dpa/lno) - Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (vhh.mobility) testen ab Mittwoch zwei Wochen lang einen Doppeldeckerbus der Berliner Verkehrsbetriebe. Der gelbe Bus mit Platz für 112 Fahrgäste soll auf der Linie X80 zwischen Bergedorf und dem Hauptbahnhof verkehren, wie die Verkehrsbetriebe mitteilten.
Das öffentliche Verkehrsunternehmen erwägt, solche Busse anzuschaffen und auf Dauer einzusetzen. Entscheidungsgrundlage seien die Ergebnisse des Tests und von Fahrgastbefragungen, teilte ein Sprecher von vhh.mobility mit. Doppeldeckerbusse sind in Hamburg bislang nur auf touristischen Stadtrundfahrten im Einsatz.
Testfahrzeug hat Dieselantrieb
Der vorgestellte Bus hat einen Dieselantrieb. Nach einem Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft aus dem Jahr 2019 soll die gesamte städtische Busflotte bis 2030 auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. Dieses Ziel haben die Hamburger Hochbahn und die VHH auf Anfang der 2030er Jahre verschoben. Es würden "selbstverständlich in Übereinstimmung mit dem Senatsbeschluss elektrische Fahrzeuge angeschafft", versicherte der vhh.mobility-Sprecher.
Geschäftsführer Lorenz Kasch erklärte: "Langfristig sehen wir Potenzial für vollelektrische Doppeldecker im Linienbetrieb - aber zunächst interessiert uns vor allem, wie dieses Modell bei unseren Fahrgästen ankommt und ob es zu ihren Mobilitätsbedürfnissen passt."
Hochbahn verlangsamt Elektrifizierung der Busflotte
Im vergangenen Juni hatte die Hochbahn angekündigt, sie werde die Elektrifizierung ihrer Flotte wegen der auslaufenden Bundesförderung für Elektrobusse verlangsamen. Das städtische Verkehrsunternehmen plant, seine mehr als 1.000 Dieselbusse zwei bis drei Jahre länger als geplant zu nutzen. Allerdings sollen sie von 2026 bis 2029 auf den als weniger klimaschädlich geltenden Kraftstoff HVO umgestellt werden. HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oils, also mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle.
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sagte damals: "Wir wollen weiterhin nur noch emissionsfreie Fahrzeuge anschaffen, und wir wollen unsere Busflotte bis 2029 klimaneutral machen, aber eben auf einem anderen Wege." E-Busse sind nach Angaben der Hochbahn zweieinhalb- bis dreimal so teuer wie Dieselfahrzeuge.
Quelle: dpa