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Nordrhein-Westfalen Kirche wehrt sich gegen Kritik der Missbrauchsforscher

(Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild)

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die rheinische Landeskirche weist Kritik von Wissenschaftlern zurück, bei der Studie über sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nur schleppend zugeliefert zu haben. Sämtliche Personalakten hätten die Forscher jederzeit einsehen können, sagte Vizepräses Christoph Pistorius der "Rheinischen Post" (Samstag). "Zu klären wäre nur gewesen, wohin wir den Lkw mit dem Material schicken sollen - oder ob wir einen Raum zur Akteneinsicht zur Verfügung stellen sollen, beides wäre kein Problem gewesen."

Die am Donnerstag vorgestellte Forum-Studie unabhängiger Wissenschaftler zu sexualisierter Gewalt in der EKD und der Diakonie hat für die vergangenen Jahrzehnte mindestens 2225 Betroffene und 1259 mutmaßliche Täter dokumentiert.

Das unabhängige Forscherteam hatte kritisiert, nur eine von 20 Landeskirchen habe eine vollständige Personalaktenanalyse geliefert. Von den meisten Landeskirchen seien nicht wie vertraglich vereinbart ausreichend Personalakten zur Verfügung gestellt worden, hatte der an der Studie beteiligte Psychiater Harald Dreßing gesagt.

Rund 3800 im Archiv der rheinischen Kirche verwahrte Pfarrerpersonalakten seien für die Studie vollständig gesichtet worden, sagte Pistorius. Daraus habe fast die Hälfte der 70 Beschuldigten resultiert, die als mutmaßliche Missbrauchstäter in der rheinischen Kirche identifiziert worden seien. Zu den 3800 Pfarrakten seien ergänzende Unterlagen aus Aktenbeständen hinzugezogen worden. In der Summe seien es dann um die 5000 Akten gewesen.

Quelle: dpa

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