Rheinland-Pfalz & Saarland "Jeden Tag gefordert, für unsere Demokratie einzustehen"
20.09.2025, 14:03 Uhr
Im früheren SS-Sonderlager Hinzert wird jedes Jahr mit einer Gedenkfeier an die Verbrechen der NS-Diktatur erinnert. Ministerpräsident Schweitzer sagt, warum das Gedenken heute so wichtig ist.
Hinzert-Pölert (dpa/lrs) - In der Gedenkstätte des früheren SS-Sonderlagers/KZ Hinzert im Kreis Trier-Saarburg ist an die Opfer des Naziterrors erinnert worden. "Die heutige Gedenkfeier in Hinzert steht für Verantwortung, Erinnerung und Mahnung", sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) laut Redemanuskript.
"Sie erinnert uns an die unschätzbare Bedeutung des Friedens in Europa und daran, dass wir jeden Tag gefordert sind, für unsere Demokratie einzustehen." Auch in Zukunft wolle man in den Gedenkstätten im Land die Verbrechen der NS-Diktatur aufarbeiten und sichtbar machen.
Tausende Inhaftierte, Hunderte Tote
Im ehemaligen SS-Sonderlager Hinzert waren von 1939 bis 1945 rund 10.000 Männer aus etlichen Ländern inhaftiert. Mindestens 321 von ihnen wurden ermordet oder kamen durch die menschenunwürdigen Zustände im Lager um. Die Gedenkstätte der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz wurde 1994 eingerichtet. 2005 wurde ein Dokumentations- und Begegnungshaus eröffnet.
Die Gedenkfeier sei auch "ein Zeichen für Menschlichkeit und eine wertvolle Tradition, die wir gemeinsam über die Grenzen hinaus jährlich leben", sagte Schweitzer. Die Gedenkansprache hielt der luxemburgische Innenminister Léon Gloden. Unter den Opfern waren auch zahlreiche Luxemburger gewesen.
Menschen vieler Nationen als Opfer
In Hinzert war das SS-Sonderlager/KZ Hinzert 1939 zunächst als "Polizeihaftlager", dann als "Arbeitserziehungslager" errichtet worden. Später diente es als "Durchgangslager" insbesondere für luxemburgische, belgische, französische und niederländische Häftlinge auf ihrem Leidensweg in die Konzentrationslager Buchenwald, Natzweiler oder Dachau.
Quelle: dpa