Reise

Trip in die ehemalige Machtzentrale Bonn zeigt deutsche Zeitgeschichte

Am Rheinufer in Bonn.

Am Rheinufer in Bonn.

(Foto: imago/Westend61)

Als ehemalige Bundeshauptstadt hat Bonn immer noch internationalen Charme. Wer die gemütliche Stadt am Rheinufer besucht, kann vor allem kulturell viel erleben. Ein Städtetrip, der sich lohnt - auch als Tagestour.

Mit seinen rund 320.000 Einwohnern zählt Bonn heute zu den 20 größten Städten Deutschlands. Doch das war nicht immer so. Ende 1945 lebten keine 100.000 Menschen in der Stadt. Und dennoch setzte sich Bonn am 29. November 1949 in der Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland gegen das große Frankfurt am Main durch. Das war ein Paukenschlag. Quasi aus dem Nichts wurde aus dem verträumten Bonn eine der wichtigsten Städte der Welt. In den folgenden Jahrzehnten prägten große Kanzler wie Konrad Adenauer (1876-1967) Willy Brandt (1913-1992), Helmut Schmidt (1918-2015) und Helmut Kohl Geschichte des Ortes. Ihre Errungenschaften und ihr Vermächtnis, aber auch das ehemalige Bundesviertel locken jedes Jahr viele Touristen aus der ganzen Welt an. Doch Bonn bietet noch viel mehr. Die ehemalige Bundeshauptstadt zählt zu den ältesten Städten Deutschlands.

Der Ursprung Bonns liegt um das Geburtsjahr von Jesus Christus herum, als die Römer mit dem Bau befestigter Lager entlang des Rheins begonnen hatten. Aus einem dieser Lager entstand im Laufe der vielen Jahre die heutige Stadt Bonn. Im Hochmittelalter herrschten die Franken über Bonn. Ihnen hat die Stadt eines ihrer heutigen Wahrzeichen zu verdanken, den Bonner Münster. Ebenfalls ein Relikt aus dem Mittelalter ist die Godesburg. Von der Plattform auf der Spitze haben Besucher einen fantastischen Ausblick auf das Rheintal.

Viele berühmte Bürger

Auf dem Gebiet der Godesburg liegt auch ein kleiner Burgfriedhof. Auf diesem unter Denkmalschutz stehenden Friedhof sind mehrere Persönlichkeiten beigesetzt, unter anderem der Schauspieler Paul Kemp, die Wirtin Ännchen Schumacher (1860-1935) und der SPD-Politiker Herbert Wehner (1906-1990).

Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in Bonn.

Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in Bonn.

(Foto: imago/Westend61)

Der wohl größte Sohn der Stadt ist Ludwig van Beethoven (1770-1827). Der Komponist der Wiener Klassik liegt zwar in Wien begraben, er wurde jedoch in Bonn geboren. Die Stadt ehrt ihn unter anderem mit der Beethovenhalle, in der das "Beethoven Orchester Bonn" regelmäßig Konzerte spielt. Zudem feiert Bonn mit dem jährlich im Herbst stattfindenden Beethovenfest den Komponisten. Hierbei finden über 50 Konzerte innerhalb von vier Wochen statt. Das Beethoven-Haus, das Geburtshaus des Komponisten, welches heutzutage auch als Kulturinstitut die Werke Beethovens erforscht, ist ein sehenswertes Museum.

Wie es sich für eine Stadt am Rhein gehört, so ist auch Bonn eine Karnevalshochburg. Sie steht zwar etwas im Schatten des Kölner und Düsseldorfer Karnevals, doch auch hier feiern Zigtausende die närrische Zeit, besonders den Rosenmontagszug und die Weiberfastnacht. Das Highlight ist die große Karnevalssitzung "Pink Punk Pantheon", an der jedes Jahr mehr als 10.000 Besucher teilnehmen.

In die Historie eintauchen

Die Geschichte hat Bonn geprägt, dementsprechend gibt es viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten in der gesamten Stadt. Das "Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" ist ein Museum mit ansprechender Führung, in dem Besucher mehr über die deutsche Zeitgeschichte seit 1945 erfahren. Es ist eines der am meisten besuchten Museen Deutschlands. Auch das Bundesviertel ist bei Touristen sehr angesagt. Hier liegen ehemalige Bundesgebäude wie das Auswärtige Amt und das Bundeskanzleramt.

Bonn besitzt viel Geschichte, Kultur und Politik. Wer mehr über die alte Bundesrepublik, aber auch über Beethoven erfahren will, für den lohnt sich ein Kurzurlaub in der alten Hauptstadt.

Quelle: ntv.de, sgu/spot

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