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Touristen und Abenteurer können die Antarktis auf Expeditionsschiffen erkunden. Sie haben weniger den Charakter einer Kreuzfahrt als den einer Entdeckungsreise. Die robusten Boote steuern spektakuläre Naturschauspiele und Kolonien mit Wildtieren an.
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(Foto: Holger Leue)
Der Weiße Kontinent hat sich zu einem echten Touristenmagneten entwickelt - doch von wegen weiß! Aushöhlungen lassen die Eisberge in allen Blautönen schimmern.
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(Foto: Holger Leue)
Die Reise geht nach Feuerland, einer Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas. Die Inseln sind durch die Magellanstraße vom Festland getrennt und gehören zu Argentinien. (im Bild: Kompass auf der Brücke des Expeditionsschiffes MV Sea Spirit)
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(Foto: Holger Leue)
Normalerweise dauert eine Expeditionsfahrt durch die Antarktis um die zehn Tage und startet an der Südspitze von Argentinien. Auf längeren Routen kann man die Falklandinseln mit anhängen.
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(Foto: Holger Leue)
Die Schiffspassage durch den Lemaire-Kanal gilt als einer der Höhepunkte einer Antarktisreise. Die geschützten Gewässer des Kanals bilden einen starken Kontrast zum ansonsten stürmischen Südpolarmeer. Die Gletscher und Klippen spiegeln sich in den stillen Wasserflächen am südlichen Ende des Kanals.
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Über dem Grahamland im westlichen Teil der Antarktis ziehen dunkle Wolken auf. Die bis zu 1000 Meter hohen schneebedeckten Gipfel des Lemaire-Kanals wirken in der stillen See fast surreal.
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Die Länge des Lemaire-Kanals beträgt circa sechs Kilometer, an der schmalsten Stelle ist er 720 Meter breit. Wegen der Vielfalt an Fotomotiven wird der Kanal auch "Kodak Gap" genannt - und der Ausblick ist wirklich einmalig: In der Antarktis scheinen Himmel und Erde ineinander überzugehen.
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Die Eisdecke im Neko Harbour weist bedrohliche Risse auf - bald werden hier Teile der Kante abbrechen. Der natürliche Hafen liegt im Westen der Antarktis, benannt wurde er nach dem schottischen Walfangboot "Neko", welches hier zwischen 1911 und 1924 auf Fang ging.
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Die Passagiere des Expeditionsschiffes gehen auf Useful Island auch Entdeckungstour. Seinen Namen verdankt die kleine Insel vermutlich ihrer "praktischen" Lage drei Kilometer westlich von Rongé Island. Tatsächlich verliert das steinige Plateau recht schnell seine Schneedecke, so dass Pinguine aller Art hier sehr gut nisten können.
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Passagiere warten auf Deck des Expeditionsschiffs MV Sea Spirit auf die Passage in die Neptune's Bellows (Neptune's Blasebalg). Ein Schiff durch den schmalen Eingang zu steuern, ist für den Kapitän meist recht kniffelig: In der Mitte des Durchgangs liegt etwa 2,5 Meter unter der Wasseroberfläche der Felsen Ravn Rock - noch heute kann man an dieser Stelle Reste eines Schiffswracks erkennen.
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Die Antarktis hat über viele Jahrhunderte die kühnsten Forscher und Entdecker in ihren Bann gezogen - viele haben ihr Leben im Ewigen Eis gelassen. Heute können Besucher die Gegend bequem von Motorbooten aus erkunden.
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Zwischen Eisschollen und Eisbergen schlängeln sich die Kajaks der Exkursionsteilnehmer wie kleine Nussschalen durch das eisige Wasser der Antarktis.
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Bei Sonnenuntergang verwandelt sich die kalte Landschaft der Antarktis in eine liebliche Gegend - doch das Wetter kann sich schnell ändern. Manchmal dauert es nur wenige Minuten, bis ein Schneesturm über der Idylle hereinbricht.
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Sightseeing in der Antarktis ist nicht, wie eine Stadt oder ein antikes Monument zu besichtigen. Es gibt keinerlei Restaurants, Bars oder Souvenirläden - hier geht es ganz alleine um die Natur.
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Eselspinguine können bis zu 90 Zentimeter groß werden. Ihren Namen verdanken sie dem eselsartigen Geschrei, das andere Pinguine vor Eierdieben warnen soll.
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Wer beobachtet hier wen? Ein Eselspinguin watschelt gemütlich zwischen den ruhenden Seeelefanten durch. Die Expeditionstouristen drängen sich in sicherem Abstand zu den Kolossen. See-Elefanten sind die größte Robbenart der Welt: Ausgewachsene Bullen können über sechs Meter lang werden.
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Die vielen Fjorde und Buchten in der Antarktis zaubern immer wieder neue Impressionen hervor. Teilweise ist das Wasser in Richtung des Landesinneren so still wie auf einem See.
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Im Mondschein schimmern die schneebedeckten Berge rund um den Lamaire-Kanal besonders hell. Die Nächte im Ewigen Eis sind von einer besonderen Stille - durchbrochen nur durch das Knacksen der gefrorenen Berge.
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In der Antarktis trifft man auf viele verschiedene Wal-Arten: Blauwale, Buckelwale und Orcas tummeln sich im eisigen Wasser. Hier sieht man die Schwanzflossen eines untertauchenden Buckelwals.
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Das kleine Epeditionsboot hält genügend Abstand zum abtauchenden Buckelwal. Mit einer Größe von 12 bis 15 Metern und einem Gewicht zwischen 25 und 30 Tonnen möchte man mit so einem Koloss auch nicht auf Tuchfühlung gehen.
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Die Expeditionsteilnehmer haben während ihrer mehrtägigen Rundreise immer wieder die Gelegenheit, das Schiff zu verlassen und an Land zu gehen.
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Eine ganz besondere Erfahrung: Campen auf eisigem Untergrund. Viele Kreuzfahrt- und Expeditionsanbieter haben dieses Abenteuer in ihren Reisepaketen enthalten.
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Kopfüber ins eisige Nass: Für die Eselspinguine ein leichte Übung. Sie zählen zu den schnellsten Schwimmern unter den Pinguinen - mit etwa 30 km/h jagen sie durchs Wasser.
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Port Lockroy ist ein natürlicher Hafen im Britischen Antarktisterritiorium. In der alten Walfang- und Forschungsstation ist heute ein Museum. Außerdem befindet sich hier das südlichste Postamt der Welt.
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Im Museum von Port Lockroy findet sich auch ein Kochbuch mit einem Rezept für Pinguin-Fleisch.
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Im 19. Jahrhundert stand der Eselspinguin bereits kurz vorm Aussterben. Die Eier wurden damals für den menschlichen Verzehr eingesammelt und aus der Fettschicht der Pinguine wurde Öl gewonnen. Heute geht es den Beständen vergleichsweise gut: Die Hauptkolonie von Eselspinguinen befindet sich auf den Falkland-Inseln, über 30 Prozent des weltweiten Bestandes brüten dort.
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Kajak-Touren werden normalerweise in den Sommermonaten der Südhalbkugel, Dezember bis März, angeboten. Das Meer ist dann einigermaßen ruhig und Temperaturen vergleichsweise mild. Hier erkunden die Expeditionsteilnehmer das Meer nahe Cuverville Island.
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Cuverville Island ist eine felsige Insel vor der Westküste des Grahamlands - im Sommer brütet hier die größte Kolonie von Eselspinguinen. Der Eisberg auf dem Bild gehört jedoch nicht zur Insel: Er schimmt durch die Bucht und bietet mit dem ausgehöhlten Loch ein spektakuläres Fotomotiv.
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Die Gezeiten haben in diesen Eisberg ein Loch geformt. Irgendwann wird er an dieser Stelle in zwei Teile brechen.
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Während das Expeditionsschiff in der Bucht vor Anker geht, erkunden die Teilnehmer die Gegend auf wendigen Motor-Schlauchbooten. So kommen sie nahe an herumtreibenden Eisberge und auch an Land.
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Viele Gebiete der Antarktis sind zum Schutz der Pinguine für Besucher gesperrt. Doch der Tourismus hat auch einen positiven Aspekt: Durch die Anwesenheit von Menschen werden Raubmöwen verjagt - so werden weniger Pinguinküken und -eier von den Vögeln erbeutet.
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Durch das Bullauge des Expeditionsschiffes MV Sea Spirit sieht man die stürmische See der Antarktis: Bis zu acht Meter türmen sich an diesem ungemütlichen Tag die kalten Wellen auf.
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Im Kajak ist die Nähe zur Natur am größten. Die Expeditionsteilnehmer gleiten in ihrem ganz eigenen Tempo durch das stille Wasser und kommen den Eisbergen sehr nahe.
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Mit einem kleinen Schlauchboot nähern sich die Expeditionsteilnehmer der Kante des Eisberges. Doch Vorsicht: Immer wieder brechen Eisbrocken von der Kante ab!
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Die Cierva Cove ist eine Bucht in der Hughes Bay im westantarktischen Grahamland. An ihrem Ende liegt eine massive Gletscheroberfläche. Auf den herumtreibenden Eisschollen ruhen sich Robben und See-Elefanten aus.
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Normalerweise sind See-Elefanten Einzelgänger. Doch zur Paarungszeit sammeln sie sich in großen Kolonien zusammen. Die Männchen geben sich alle Mühe, ein möglichst großes Harem um sich herum zu versammeln: Ein See-Elefantenbulle kommt auf zehn bis zwanzig See-Elefantenkühe!
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Einige sagen, Paradise Harbour wäre nicht nur der windigste, sondern auch der kälteste Hafen der Welt, von der Zivilisation mehr als 1000 Kilometer entfernt. Im antarktischen Sommer, von November bis März, schwimmen Eisberge von der Höhe eines sechstöckigen Gebäudes durch die Bucht des "Paradisischen Hafens". Weitere Infos: www.leue-photo.com
Ewiges Eis und brüllende Robben Expeditionsreise in die Antarktis
Holger Leue ist einer der angesehensten deutschen Reisefotografen. Seine Aufnahmen aus aller Welt sind bereits in mehr als 100 Bildbänden, Reiseführern und Magazinen erschienen. Bei n-tv.de stellt er seine Reise-Fotografien vor. Zum Start: die Antarktis.
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