Praktische Tipps für Radurlauber Fahrradmitnahme im Zug - so funktioniert's
17.08.2016, 09:40 Uhr
Das Fahrrad im Zug ist für viele eine große Herausforderung.
(Foto: imago stock&people)
Viele Fahrradfahrer nutzen gerne die Bahn, um ihr Rad mit in den Urlaub zu nehmen oder um am Zielort in eine längere Tour zu starten. Doch die Mitnahmeregeln sind gar nicht so einfach. Was der Transport in welchem Zugtyp kostet - und was Reisende unbedingt beachten sollten.
Wer ein Fahrrad mit in den Zug nehmen möchte, muss sich vor der Reise gut informieren. In manchen Bahnen ist die Mitnahme kostenlos, in anderen gibt es spezielle Tickets. Je nach Bundesland und Verkehrsverbünden sind die Regeln oft unterschiedlich. Da müssen Reisende den Überblick bewahren.
So sieht es im Fernverkehr aus:
Wer beispielsweise mit einem Intercity von Köln nach Berlin fährt, zahlt für den Fahrradtransfer 9 Euro. Bahncard-Inhaber zahlen 6 Euro. Die Preise gelten für die einfache Strecke. Eine Fahrradmitnahme in ICEs ist nicht möglich. Internationale Fahrradkarten kosten 10 Euro, auf einigen Strecken allerdings 15 Euro. Die Fahrradtickets gibt es an den Automaten und in den Reisezentren der Deutschen Bahn. Außerdem können sie per Post bestellt werden.
Besonders bei lange geplanten Reisen lohnt es sich, die Fahrradtickets für den Fernzug frühzeitig zu resvervieren. Außerdem ist es für Radfahrer ratsam, Direktverbindungen zu buchen, um lästiges Umsteigen samt Gepäck zu vermeiden. Je weniger Umstiege, desto ruhiger und stressfreier wird die Bahnreise mit dem Zweirad im Schlepptau. Für Rad-Gruppen mit mehr als fünf Personen empfiehlt die Deutsche Bahn eine Anmeldung. Größere Gruppen mit mehr als 20 Personen sollten sich eine Woche vor dem Geltungstag mit einem Bestellschein anmelden.
Der adfc hat einige Tipps zur Fahrradmitnahme
- Standort vom Fahrradabteil vorab recherchieren
- Radtaschen beim Einstieg abmachen
- Stoßzeiten vermeiden
- Gepäcktaschen während der Zugfahrt an sich nehmen
Mehr Informationen gibt es hier.
Nahverkehrspreise recht unterschiedlich:
Tickets im DB-Nah- und Regionalverkehr kosten meistens 5 Euro - allerdings gibt es nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs adfc teilweise stark variierende Tarife. "In vielen teils sehr großflächigen Verbünden ist die Fahrradmitnahme kostenfrei, wenn Start und Ziel innerhalb des Verbundgebietes liegen", schreibt der ADAC auf einer Infoseite. Fahrradanhänger brauchen ein extra Ticket - das heißt, Fahrrad plus Anhänger ergeben insgesamt zwei "Fahrrad-Tickets".
Die Deutsche Bahn informiert auf einer Webseite über die verschiedenen Fahrradmitnahme-Preise im Nahverkehr. Wer bei den teilweise unübersichtlichen Preisen den Überblick verliert, hat zwei Möglichkeiten: Entweder kann man sich in einem DB Reisezentrum informieren oder bei einer speziellen Radfahrer-Hotline der Bahn anrufen. Die Anfragen sind allerdings nicht gratis, sondern kosten 20 Cent pro Minute (Festnetz).
In den Fahrradabteilen der Züge gibt es die Möglichkeit, in Sichtweite des Rades zu sitzen. Somit hat der Reisende immer sein Eigentum im Blick. Gerade in Sachen Diebstahl ist das ratsam.
Die Bahn legt genau fest, wo ein Rad mitgenommen werden darf: "Fahrräder dürfen nur in Mehrzweckabteilen, in Einstiegsräumen, in Traglastbereichen mit Klappsitzen, in Fahrradabteilen und in Gepäckwagen untergebracht werden". Jeder Fahrgast darf zudem nur ein Fahrrad transportieren. Radfahrer sind allerdings nicht ausschließlich von der Bahn abhängig.
Gibt es noch Alternativen?
Fernbusse mit Räder-Service
Wer neben dem Zug auch gerne Fernbusse nutzt, der kann das Fahrrad bei manchen Anbietern im Bus transportieren. Der ADFC hat eine Kooperation mit dem Anbieter Flixbus. Viele Busse haben am Heck einen Fahrradhalter, an dem die Räder festgemacht werden können. Der Reisende muss das allerdings bei der Buchung vorab angeben. Die Zusatzkosten betragen 9 Euro, die zum normalen Ticket dazukommen.
Radversand ebenfalls möglich
Wem das alles viel zu umständlich ist, kann sein Fahrrad auch zum gewünschten Ziele per Post schicken. Anbieter wie die Deutsche Bahn oder DHL und Hermes bieten einen Fahrradversand an. Die Kosten starten bei etwa 25 Euro und variieren von Anbieter zu Anbieter.
Quelle: ntv.de