Doppelter Cristo und mehr Manche Sehenswürdigkeiten gibt's zweimal
04.05.2017, 10:37 Uhr
Sieht wie der Petersdom in Rom aus, steht aber in Afrika.
(Foto: imago/blickwinkel)
Manche Sehenswürdigkeiten sind so imposant, dass sie an anderen Orten der Welt kopiert werden. Ob Eiffelturm, Neuschwanstein oder gar ein ganzes Dorf - es wird abgekupfert, was das Zeug hält. Ein Überblick über die Top-Kopien.
Gut oder schlecht kopiert? Das müssen Touristen wohl selbst entscheiden, wenn sie nachgebaute Sehenswürdigkeiten besuchen. Von denen gibt es jede Menge, wie das Hotelbewertungsportal HolidayCheck zeigt.
Neuschwanstein steht auch in China
Mit dem Bau des Märchenschlosses erfüllte sich Bayern-König Ludwig II. einst seinen Lebenstraum. Seit der Fertigstellung wurde Neuschwanstein unzählige Male als Kulisse genutzt und mehrfach nachgebaut. Ein Replikat steht seit 2014 im chinesischen Dalian. "The Castle" ist ein Hotel und die prunkvollen Räume darin können nicht nur bestaunt, sondern auch bewohnt werden.
Eiffelturm in Japan
Der Tokyo Tower, 1958 von den Japanern bewusst nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms gebaut, übertrifft das Original von 1887 in der Höhe um knapp acht Meter. Es gibt einen gravierenden Unterschied: Während der Eiffelturm einen Bronzebraunton hat, wurde der Toyko Tower in den japanischen Nationalfarben rot und weiß gestrichen.
Die doppelte Cristo-Statue
Der Erzbischof von Lissabon ließ sich anno 1934 vom Original in Rio de Janeiro inspirieren, zehn Jahre später blickte der 28 Meter hohe Cristo Rei von Almeda aus über die portugiesische Hauptstadt. Der brasilianische Cristo Redentor ist zwei Meter größer, dafür ist in Almada der Sockel 75 Meter hoch. Beide Figuren sind auch Wallfahrtsorte.
Kleine Freiheitsstatue auf Norwegisch
Das Kupfer, das die Freiheitsstatue im Hafen von New York schützt, soll aus einem Bergwerk in Norwegen stammen. Deshalb steht eine kleine Nachbildung von Lady Liberty im Visnes Mining Museum der norwegischen Kommune Karmøy. Das Original auf Liberty Island wurde 1886 eingeweiht und war ein Geschenk von Frankreich, wo die Statue gebaut wurde, an die Vereinigten Staaten.
Ein Petersdom in Afrika
Seit 1988 steht in Yamoussoukro an der Elfenbeinküste die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix, unschwer als Kopie des Petersdoms von Rom zu erkennen. Der Nachbau ist höher, länger und breiter als das Vorbild, dafür fasst der Petersdom mit bis zu 20.000 Gläubigen 2000 Menschen mehr. Ein bisschen älter ist er auch - seine Geschichte reicht zurück bis ins 5. Jahrhundert.
Der schiefe Turm von Niles
Diese Städtepartnerschaft ist einmalig: die Kleinstadt Niles im US-Bundesstaat Illinois und Pisa in der Toskana haben beide einen schiefen Turm. Das Original des Glockenturms wurde weltberühmt, nachdem es sich zehn Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1173 aufgrund des lehmig-sandigen Bodens zur Seite neigte. Der schiefe Turm von Niles soll 1934 als Wassertank für ein Schwimmbecken errichtet worden sein. Zur Städtepartnerschaft der schiefen Monumente kam es erst 1991.
Hallstatt in Österreich - und in China
Auch die Geschichte von Hallstatt ist unglaublich: Die Chinesen waren vom österreichischen Dorf so begeistert, dass sie es in Guangdong einfach nachbauten. So brauchen die chinesischen Touristen gar keine Fernreise zu machen, um "Hallstatt" zu erleben; jedenfalls wenn sie sich mit einer Kopie der Salzkammergut-Kulisse zufriedengeben.
Quelle: ntv.de, sgu/spot