Reise

Urlaub auf der anderen Seite Nordkorea startet Reisewebsite

In den vergangenen zehn Jahren wurden 16 US-Bürger in Nordkorea festgehalten.

In den vergangenen zehn Jahren wurden 16 US-Bürger in Nordkorea festgehalten.

(Foto: dpa)

Der US-Amerikaner Otto Warmbier bezahlte seinen Besuch in der Diktatur mit dem Leben. Einen Monat nach seinem Tod startet Nordkorea eine Reiseseite für Ausländer. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt ausdrücklich vor Reisen in das Land.

Die nordkoreanische Tourismusbehörde hat eine eigene Website mit Reiseangeboten für ausländische Touristen gestartet. Die "DPR Korea Tour Site" wirbt unter anderem mit Stränden für Surfer und Touren für Reisende auf der Suche nach ungewöhnlichen Zielen.

Die Reiseseite tourismdprk.gov.kp gibt es auf Koreanisch, Englisch, Chinesisch, Russisch und Japanisch. Dort findet man neben idyllischen Fotos und Tourenpaketen auch Informationen zu den verschiedenen Reisemöglichkeiten per Bus, Bahn und Flugzeug. Außerdem wird erklärt, wie man sich in der Hauptstadt Pjöngjang zurechtfindet.

Direkt buchen kann man auf der Seite allerdings nicht. Auch findet man dort keine Liste der wenigen ausländischen Reiseagenturen, die Nordkorea im Programm haben.

Warnung vor Reisen nach Nordkorea

Das US-Außenministerium warnt US-Bürger vor Reisen nach Nordkorea. Sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu sein. Auch das Auswärtige Amt in Berlin rät dringend von "nicht erforderlichen Reisen in die Demokratische Volksrepublik Nordkorea" ab.

Deutschen Staatsangehörigen, die sich dennoch weiter in Nordkorea befinden, wird eindrücklich empfohlen, sich in eine "Krisenvorsorgeliste" einzutragen. Ähnliche Warnungen existieren in vielen weiteren Ländern.

In den letzten zehn Jahren wurden 16 US-Bürger in Nordkorea festgehalten. Zu ihnen gehörte auch der im Juni verstorbene 22-jährige Student Otto Warmbier. Er war im März 2016 wegen Diebstahls eines Propaganda-Plakats zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Kurz danach fiel Warmbier ins Koma und wurde erst über anderthalb Jahre später "aus humanitären Gründen" freigelassen. Zurück in den USA stirb wenige Tage später im Krankenhaus. Die genaue Ursache für Warmbiers Tod ist immernoch unklar. Nach Überzeugung seiner Familie starb er an den Folgen seiner "schrecklichen und qualvollen Behandlung" in Nordkorea.

Quelle: ntv.de, hsc/AFP

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