Billigverbindungen ärgern Lufthansa Ryanair bietet Mallorca-Flüge ab Frankfurt an
02.11.2016, 13:09 Uhr
Ryanair fliegt ab März 2017 Ferienorte ab dem Frankfurter Großflughafen an.
(Foto: imago/PanoramiC)
Flughafenbetreiber Fraport will nicht mehr nur auf die arrivierten Airlines setzen: Ryanair wird ab März 2017 vom Großflughafen Frankfurt Sonnenziele wie Palma und Faro anfliegen. Damit macht die Billigfluglinie Lufthansa und Co. mächtig Konkurrenz.
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair landet und startet ab März 2017 vom Flughafen in Frankfurt. Die ersten angeflogenen Destinationen werden Palma de Mallorca, Alicante und Malaga in Spanien sowie Faro in Portugal sein, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Mit diesen Verbindungen greift Ryanair ganz deutlich die Lufthansa an, die am Frankfurter Flughafen ein besonders großes Streckennetz anbietet. Mit der Inbetriebnahme der Ryanairstrecken verschärft sich der Kampf um die Passagiere noch weiter.
Die Entscheidung Ryanairs für Frankfurt unterstreiche die wachsende Bedeutung des Rhein-Main-Drehkreuzes für Low-Cost-Verkehr, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. "Damit tragen wir der auch in der Region stark wachsenden Nachfrage in diesem Segment Rechnung". Bislang startet Maschinen der irischen Airline vom Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück, an dem die Fraport AG bis 2009 noch beteiligt war.
Die Zusammenarbeit mit Ryanair sei auf ein langfristiges Wachstum der Airline am Frankfurter Flughafen ausgelegt. Die Basis dafür bilden optimal auf die Bedürfnisse von Billigfluggesellschaften zugeschnittene Prozesse und Abläufe, die schnelle Umdrehzeiten ermöglichen. Mittelfristig werde Fraport auf die wachsende Nachfrage nach solchen Angeboten durch Anpassungen in den Passagier- und Terminalprozessen reagieren.
Mit dem Sommerflugplan, der Ende März 2017 in Kraft tritt, werde Ryanair in Frankfurt 400.000 Kunden pro Jahr befördern, sagte der Chief Commercial Officer von Ryanair, David O'Brien. Mit den zwei stationierten Flugzeugen investiere das Unternehmen 200 Millionen US-Dollar.
Lufthansa will auch niedrige Gebühren
Die irische Billigfluglinie lotst ihre Passagiere bislang zum abgelegenen Flughafen Frankfurt Hahn. Seit Längerem wird schon darüber spekuliert, dass sie trotz der höheren Gebühren ab Sommer 2017 direkt von Frankfurt fliegt. Damit würde sie der Deutschen Lufthansa und ihrer Tochter Eurowings Konkurrenz machen
Lufthansa-Chef Spohr brachte nun ein zukünftig mögliches Eurowings-Angebot in Frankfurt ins Spiel. Lufthansa befürchtet offenbar, dass Kunden zu Ryanair überlaufen könnten. Verbindungen von Frankfurt nach Mallorca wurden bislang von Lufthansa, Condor, Sunexpress und Tuifly durchgeführt. Diese Anbieter werden nun noch mehr Konkurrenz bekommen.
Der größte Fraport-Kunde Lufthansa verlangt dieselben Rabatte, die der Betreiber Fraport dem Neukunden Ryanair gewähren will. Lufthansa werde nicht mehr zahlen als Ryanair, sagte Spohr. So könnten 200 bis 300 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Er könne sich nicht vorstellen, dass das hessische Verkehrsministerium als Aufsicht unterschiedliche Gebühren genehmigen werde. Anderenfalls werde Lufthansa nur die niedrigeren Ryanair-Gebühren überweisen.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa/DJ