Stornierungen- und Umbuchungen Veranstalter sind bei Thailand kulant
12.08.2016, 16:54 Uhr
Für Thailandurlauber gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihre Reise zu verändern.
(Foto: imago/Peter Widmann)
Nach der Anschlagsserie im Süden Thailands gibt es für deutsche Urlauber die Möglichkeit, Reisen in die Region umzubuchen oder zu stornieren. Dafür gelten allerdings bestimmte Auflagen der Reiseveranstalter.
Wegen der Bombenserie in Thailand zeigen sich große deutsche Reiseveranstalter kulant. Tui, Thomas Cook und DER Touristik teilten mit, sie böten Kunden, die unmittelbar vor ihrer Abreise in das südostasiatische Land stehen, bis Montag kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an. Diese Kulanzregelung gelte bei TUI allerdings nicht für Reisende, die während des Flugs zu einem anderen Ziel lediglich einen Zwischenstopp auf dem internationalen Flughafen von Bangkok machten, erklärte der Konzern in Hannover. Urlaubern, die auf eigenen Wunsch vorzeitig nach Deutschland zurückkehren wollten, sei TUI "bei der Organisation behilflich". Die eigenen Kunden in Thailand sowie die vor ihrer Anreise stehenden Touristen würden "aktiv" über die Lage informiert. Der Reisekonzern betreut nach eigenen Angaben in Thailand derzeit etwa 2000 Gäste.
Thomas Cook erklärte, die Reiseleitungen vor Ort kontaktierten die derzeit rund 1500 eigenen deutschen Urlauber und informierten sie über die aktuelle Lage. Das Auswärtige Amt rate zu äußerster Vorsicht und empfehle, Menschenmengen und öffentliche Plätze zu meiden, habe seine Sicherheitshinweise allerdings nicht grundsätzlich geändert. DER betonte, die eigenen touristischen Programme in Thailand liefen "in vollem Umfang" weiter. Das Unternehmen stehe in ständigem Kontakt mit allen relevanten Behörden und informiere die eigenen Gäste umgehend über Lageänderungen.
In Thailand wurden seit Donnerstagabend bei einer ganzen Serie von Bombenexplosionen mindestens vier Menschen getötet und dutzende weitere verletzt, darunter auch einige Urlauber aus Deutschland. Nach Angaben der Polizei explodierten innerhalb weniger Stunden mindestens elf Sprengsätze in fünf Provinzen. Zu den Zielen gehörten unter anderem der Badeort Hua Hin und die Urlauberinsel Phuket.
Momentan relativ wenig Touristen im Land
Die Zahl ausländischer Touristen in Thailand ist nach Branchenangaben derzeit relativ gering, weil dort Regenzeit herrscht. Hauptreisesaison sei die kühlere und trockenere Phase zwischen Dezember und März, sagte eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV) in Berlin. Als Reiseziel für deutsche Touristen ist das asiatische Land insgesamt von mittlerer Bedeutung. Wie die DRV-Sprecherin unter Berufung auf Zahlen des thailändischen Fremdenverkehrsamts mitteilte, schwankte die Zahl der deutschen Urlauber dort in den vergangenen Jahren um die Marke von jeweils 700.000. Damit erreichte der deutsch-thailändische Tourismus bei weitem nicht die Dimensionen der Hauptreisebewegungen in Richtung Mittelmeer, der Lieblingsregion deutscher Reisender. Allein die Zahl deutscher Touristen in Spanien lag 2015 laut DRV bei etwa zehn Millionen.
Thailand übertrifft allerdings in der Beliebtheit andere bekannte Fernreiseziele wie die Dominikanische Republik. Dorthin zog es im vorigen Jahr 250.000 Urlauber. Nach Ägypten, ebenfalls ein typisches Winterreiseziel, reiste laut DRV rund eine Million Deutsche.
Quelle: ntv.de, Sebastian Bronst, AFP