Deutlicher Rückgang Viele ausländische Urlauber meiden Paris
24.11.2016, 11:12 Uhr
Paris erlebt einen großen Touristen-Rückgang. Die Angst ist immer noch da.
(Foto: imago/blickwinkel)
Nach den Anschlägen in französischen Städten entscheiden sich weniger Urlauber, in Paris zu übernachten. Die Stadt hatte trotz Fußball-EM einen schlechten Sommer - mit fast 17 Prozent weniger Übernachtungen ausländischer Touristen.
Nach den Terroranschlägen hat die Pariser Tourismusbranche einen schlechten Sommer erlebt. Hotels und andere Unterkünfte in der französischen Hauptstadtregion verzeichneten von Mai bis September 12,4 Prozent weniger Übernachtungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zahlen sind besonders schlecht, wenn man die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich berücksichtigt. Normalerweise sind solche Events ein Aufschwung für den Tourismus. Doch die Angst vor Terroranschlägen war offenbar zu groß.
Wie die Statistikbehörde Insee bekannt gab, blieben vor allem ausländische Touristen Paris fern - hier gab es 16,6 Prozent weniger Übernachtungen. Landesweit sank die Zahl der Übernachtungen um 2,5 Prozent. Auch hier war der Rückgang bei ausländischen Besuchern mit minus 5,5 Prozent am stärksten.
Der Tourismus ist für Frankreich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, die Branche beschäftigt zwei Millionen Menschen und trägt mehr als sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Regierung hatte erst Anfang des Monats angekündigt, knapp 43 Millionen Euro bereitzustellen, um etwa für bessere Videoüberwachung an Touristen-Magneten zu sorgen und in sozialen Netzwerken stärker für das Reiseziel zu werben.
Frankreich ist seit Anfang 2015 von mehreren schweren Terroranschlägen erschüttert worden. Betroffen war mehrfach das Touristenzentrum Paris sowie der beliebte Urlaubsort Nizza an der Côte d’Azur. Bei den Anschlägen kamen viele Menschen ums Leben. Allein am 13. November 2015 starben bei einer Anschlagsserie im Zentrum von Paris 130 Menschen. In Nizza fuhr ein Terrorist auf der Strandpromenade in eine Menschenmenge und tötete dabei 84 Passanten. Viele Sehenswürdigkeiten und Urlaubsorte wurden nach den Attacken verstärkt von Polizisten und Soldaten überwacht.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa