Die Digitalisierung des Urlaubs Wie Apps, Blogs und Co. Reisen verändern
17.09.2016, 16:02 Uhr
Das Smartphone ist für viele auch im Urlaub unverzichtbar.
(Foto: imago/Westend61)
Den Weg auf dem Smartphone oder die Restaurantipps auf trendigen Reiseblogs raussuchen: Die Digitalisierung hat riesigen Einfluss auf das Reiseverhalten. Wer würde schon ein Hotel wählen, das bei Google Street View schäbig aussieht?
Früher gab es nur lästige Karten, die ziemlich umständlich zusammengefaltet werden mussten, heute gibt es dafür Karten-Apps, die sich Reisende schon in der Heimat herunterladen und im Urlaub ohne Internet abrufen können. Diverse Reise-Apps machen es den Urlaubern im In- und Ausland deutlich leichter, schnell an wichtige Daten zu kommen. Das bestätigen auch Auswertungen vom Digital-Branchenverband Bitkom: Jeder fünfte Internetnutzer (19 Prozent) verwendet Reise-Apps, etwa zur Übersetzung oder Währungsumrechnung oder für die Stadt- und Museumsführung.
Das alles ist immer verfügbar - dem Internet sei Dank. Wifi-Hotspots an öffentlichen Orten im Ausland sowie in Hotels ermöglichen, dass die Informationsvielfalt aus dem Netz nahezu jederzeit genutzt werden kann. Die Digitalisierung macht vor dem Urlaub nicht halt - und sie nutzt den Reisenden in großem Maße.
Auch die Art der Reise-Informationen verändert sich - klassische Reiseführer sind immer noch gefragt, doch immer mehr werden auch Foren und Reise-Blogs von Reisebloggern von Urlaubern durchforstet, um die neuesten, szenigen Tipps für London, Barcelona oder New York zu ergattern. Schließlich sind die Erfahrungen und Tipps der Blogger authentisch und stehen nicht in jedem klassischen Reiseführer. Doch auch schon vor der Urlaubsbuchung spielt die Digitalisierung eine extrem wichtige Rolle und eröffnet potenziellen Reisenden viele zusätzliche Recherchemöglichkeiten, die es früher gar nicht gab.
Viele Informationsquellen vor der Buchung
Hotel- und Tourenempfehlungen von anderen Touristen geben Urlaubern Orientierung - zumindest sollen Weiterempfehlungsraten und Kommentare bei der Hotelauswahl helfen. Nicht wenige nutzen dabei auch Dienste wie Google-Streeview, um sich Anlage und Umgebung genauer anzuschauen. Liegt die Unterkunft an einer großen Straße oder sieht das Hotel irgendwie abgewirtschaftet aus - ganz anders als auf der Website? All diese Informationen dienen Urlaubern bei der Auswahl von Ziel und Unterkunft. Wer Digitale Reiseführer nutzt und 360 Grad-Videos auf einem Tablet anschaut, bevor er einen teuren Tagesausflug bucht, ist ebenfalls im Vorteil.
Außerdem könnte das Thema Virtual Reality zukünfig immer entscheidender werden: Urlauber erkunden künftig mit Hilfe von VR-Brillen schon vor dem Urlaub ihr Hotelzimmer in Shanghai oder liegen am karibischen Traumstrand. Drei Viertel der Tourismus-Manager (74 Prozent) sagen, dass dieses Szenario im Jahr 2025 verbreitet sein wird. "Virtual Reality gehört zu den absoluten Megatrends und eröffnet gerade im Tourismus Möglichkeiten, an die wir vor einiger Zeit nicht mal gedacht hätten", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder zu Jahresbeginn.
Quelle: ntv.de