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Zwischen Therapie und Titeln Bei Simone Biles fliegen weiterhin große Ängste mit

Simone Biles flog zu ihrer achten US-Meisterschaft.

Simone Biles flog zu ihrer achten US-Meisterschaft.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Simone Biles wird mit einem Rekord zum achten Mal US-Meisterin. Dass die Ausnahmeturnerin im Oktober bei den Weltmeisterschaften auf die internationale Bühne zurückkehren wird, ist mehr als wahrscheinlich. Doch enormer Druck und daraus folgende Ängste spielen weiter eine Rolle.

Drei Wochen nach ihrem glanzvollen Comeback hat Turnkönigin Simone Biles bei den US-Meisterschaften einen neuen Rekord aufgestellt. Dank einer starken Vorstellung am Boden sicherte sich die 26 Jahre alte dreimalige Weltsportlerin ihren achten Mehrkampf-Titel. Zugleich ist sie die älteste Meisterin im Königswettbewerb seit 60 Jahren. Die vierfache Olympiasiegerin und 19-fache Weltmeisterin, die sich aufgrund mentaler Probleme nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio für zwei Jahre zurückgezogen hatte, beendete den Mehrkampf unter dem Jubel des Publikums im kalifornischen San José mit 118,450 Punkten. Sie ist damit auch für die Weltmeisterschaften Anfang Oktober im belgischen Antwerpen qualifiziert.

Biles Sprünge auf dem Turnpodium waren erneut so gewaltig wie beim Comeback vor drei Wochen, aber gedanklich geht Simone Biles auch weiterhin nur kleine Schritte. "Das funktioniert bisher ganz gut, deshalb bleiben meine persönlichen Ziele auch privat", sagte die Rekord-Weltmeisterin eisern. Ihre Rückkehr auf die internationale Bühne in Antwerpen darf wohl als gesichert gelten. Olympia 2024 in Paris hingegen sei in ihren Überlegungen noch nicht enthalten, entgegnete sie immer wieder auf entsprechende Fragen in San José.

Angst, wieder erdrückt zu werden

Zu groß sind scheinbar die Ängste der 26-Jährigen, wie schon bei den Sommerspielen in Tokio 2021 von den übergroßen Erwartungen der US-Öffentlichkeit erdrückt zu werden. Seinerzeit musste die dreimalige Weltsportlerin des Jahres wegen mental bedingter Orientierungsstörungen, Twisties genannt, vorzeitig aussteigen.

Noch immer ist die 1,42 m kleine Ausnahmeathletin wöchentlich in therapeutischer Behandlung, um ihre Psyche weiter zu stabilisieren. Was scheinbar beinhaltet, sich auch verbal äußeren Einflüssen so gut wie möglich zu entziehen. Deshalb reagierte die Texanerin betont ausweichend auf die Erwähnung ihrer aktuellen Rekorde wie der der ältesten US-Meisterin seit 60 Jahren. Biles: "Ich turne schon so lange, da denke ich über solche Dinge nicht mehr nach. Ich beschäftige mich lieber mit meinen Übungen."

Und vielleicht genießt sie sogar ihre Rückkehr in den Sportpaleis von Antwerpen. Denn dort erturnte sich Biles als Newcomerin vor zehn Jahren die ersten beiden ihrer insgesamt 19 WM-Goldmedaillen.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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