Sport

Einkleidung für Rio in Kaserne DOSB peilt Medaillen auf London-Niveau an

Mütze, Hemd und Schuh: Die Marathon-Zwillinge Lisa (l.) und Anna Hahner holen sich ihr Rio-Outfit.

Mütze, Hemd und Schuh: Die Marathon-Zwillinge Lisa (l.) und Anna Hahner holen sich ihr Rio-Outfit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor vier Jahren sorgt die Zielvorgabe für die Olympischen Spiele für hitzige Diskussionen. Zumal sie deutlich verfehlt wurde. Für Rio sind die Ansprüche drastisch abgespeckt. Doch schlechter soll das deutsche Team auch nicht abschneiden.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will von den Olympischen Spielen in Rio mindestens 44 Medaillen mit nach Hause nehmen. DOSB-Präsident bekräftigte das Ziel einen Tag nach der Einigung mit den Mitgliedsverbänden über die strategische Weiterentwicklung des deutschen Sports. "44 Medaillen sind für mich ein ambitioniertes Ziel", sagte Alfons Hörmann bei der offiziellen Einkleidung des Teams in der Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover.

Dort nahm der Verbandschef gut gelaunt Schuhe, Hose, Jacke, zwei Koffer, Tasche und Rucksack bei der Olympia-Einkleidung in Empfang und verbreitete Zuversicht. Die Spiele in Rio beginnen am 5. August und enden 16 Tage später.

Neben Hörmann nahmen bereits mehrere Wasserspringer, Sportschützen sowie die Marathon-Zwillinge Anna und Lisa Hahner die diversen Kleidungsstücke in Empfang. Die Handballer Kai Häfner aus Hannover und Finn Lemke aus Magdeburg mussten sich vorerst mit T-Shirts begnügen. Die endgültige Handball-Nationalmannschaft für Rio wird erst in der nächsten Woche nominiert.

Nach Rio steht alles auf dem Prüfstand

Bei den Spielen in London vor vier Jahren hatten die deutschen Sportler 44 Medaillen geholt und damit Platz sechs in der Nationenwertung belegt. Seit Barcelona 1992 mit 82 Treppchenplätzen hatte sich die Ausbeute stetig verschlechtert.

Die Zielvorgaben hatten im Umfeld der London-Spiele für erheblichen Wirbel gesorgt. Erst auf Druck eines Journalisten und mithilfe einer Klage vor dem Verwaltungsgericht waren die die Vorgaben öffentlich gemacht worden - und hatten die überzogenen Erwartungen der Politik verdeutlicht. Immerhin 86 Medaillen, davon 28 mal Gold, waren zwischen dem DOSB und den Fachverbänden vereinbart worden.

Für Rio ruhen die Titelhoffnungen unter anderem einmal mehr auf den Kanuten. Sechs Medaillen werden in der Sparte anvisiert. Daneben wurden im Radsport sechs- bis neunmal Edelmetall veranschlagt, was nach dem starken Abschneiden bei der Bahnrad-WM durchaus realistisch ist. Auch Schwimmer und Wasserspringer sowie Leichtathleten und die Reiter sollen die Bilanz aufpolieren. Hoffnungen ruhen zudem auf den beiden Fußball-Teams sowie auf den Handballern, die immerhin amtierender Europameister sind.

Nach den Spielen soll dann eine umfangreiche Leistungssportreform in Angriff genommen werden. Dabei stehen Strukturen, Fördersysteme sowie die Trainings- und Personalkonzepte auf dem Prüfstand. "Wenn der Staat Spitzensportförderung macht, muss auch Spitzensport rauskommen", forderte etwa Innenminister Thomas de Maizière.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/sid

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