Sport

"Olympischem Sport droht Untergang" Ex-Schwimmstar Groß fordert DOSB-Reform

Nolympia könnte ein Dauerzustand im deutschen Sport werden, wenn es kein Umdenken gibt.

Nolympia könnte ein Dauerzustand im deutschen Sport werden, wenn es kein Umdenken gibt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Überraschend und überdeutlich lassen Hamburgs Bürger die nächste deutsche Olympiabewerbung scheitern. Schwimm-Olympiasieger Michael Groß sieht darin einen Weckruf - und den DOSB in der Pflicht, das Olympiaansehen und seine Strukturen zu reformieren.

Schwimm-Olympiasieger Michael Groß hat sich nach dem Olympia-Aus von Hamburg besorgt um die Zukunft des olympischen Sports in Deutschland geäußert. Groß forderte eine Umstrukturierung des in Deutschland für den Leistungssport zuständigen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Der DOSB sei eine "viel zu große Organisation mit zu vielen Themen. Man bräuchte für den Leistungssport eine kleine, schlagkräftige, zentrale Einheit. Eine Art Leistungssport-Agentur, die die spezifischen Bedürfnisse von wenigen Tausend Top-Sportlern erfüllt", sagte Groß der "Sport Bild" und sparte nicht mit Kritik: "Aktuell ist es zum Beispiel so, dass sich die einzelnen Olympia-Stützpunkte gegenseitig die Leute abwerben. Wie absurd ist das denn?"

Der Olympiasieger von 1984 und 1988 wertete das Nein der Hamburger Bürgerschaft zu einer Bewerbung um Olympische Sommerspiele 2024 als Weckruf. "Der olympische Sport droht in Deutschland unterzugehen. Die Ergebnisse bei Olympia sind schon seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Wenn wir so weitermachen, fallen wir im Medaillenspiegel aus den Top 10 im Sommer und Top 5 im Winter heraus", mahnte der "Albatross".

Wie Groß erklärte, habe eine Gemengelage zum negativen Bürgerentscheid in Hamburg geführt. Terror, Funktionärsskandale, Kosten, Flüchtlinge - alles habe eine Rolle gespielt. "Aber die wichtigste Botschaft ist: Die Attraktivität des olympischen Sports und die Marke Olympia sind nicht stark genug, um die Menschen zu begeistern."

Quelle: ntv.de

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