Geste der Solidarität mit Russland Flaggenprotest in Rio sorgt für Ärger
08.09.2016, 14:07 Uhr
Neben der eigenen Flagge zeigt die weißrussische Delegation die Fahne Russlands.
(Foto: REUTERS)
Russische Sportler sind von den Paralympics ausgeschlossen - und doch ist bei der Eröffnungsfeier die weiß-blau-rote Fahne zu sehen. Die Abordnung aus Weißrussland will damit gegen den Ausschluss demonstrieren. Es drohen Konsequenzen.
Aus Protest gegen den Ausschluss Russlands von den Paralympischen Spielen ist ein Weißrusse zur Eröffnung mit einer russischen Fahne ins Stadion von Rio de Janeiro eingezogen. In Moskau und Minsk wurde der Sportfunktionär Andrej Fomotschkin für die Geste der Solidarität gefeiert, während das Internationale Paralympische Komitee (IPC) nach Medienberichten mit Konsequenzen drohte.
Die weiß-blau-rote Fahne Russlands wurde noch im Maracana-Stadion konfisziert. Die Fahne des weißrussischen Teams hatte der Speerwerfer Alexander Trypuz getragen. "Ich kann unserem weißrussischen Kollegen nur danken", sagte Wladimir Lukin, Präsident des russischen Paralympischen Komitees, am Rande der Allrussischen Spiele, die extra für Russlands ausgeschlossene Paralympier in Moskau veranstaltet werden.
Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich begeistert. Wegen Vorwürfen von staatlich gesteuertem Doping hat das IPC Russland von den Spielen ausgeschlossen. "Das war eine Großtat", lobte auch der Sprecher des weißrussischen Außenministeriums, Dmitri Mirontschik. Der Sportler habe "als echter Kumpel und Kerl" gehandelt. Die Behörden in Minsk dementierten nach Agenturberichten aber, dass der Auftritt mit der Flagge vorher abgestimmt worden sei. Der Verband der weißrussischen Paralympiker hatte sich schon vor Wochen mit den Russen solidarisiert.
Quelle: ntv.de, jgu/dpa/sid