Massenschlägerei im Training Football-Profis rasten aus
19.08.2015, 11:14 Uhr
Unter den Augen der Fans: Die Testspiele im gemeinsamen Trainingslager sind Teil der Vorbereitungen auf den NFL-Saisonstart.
(Foto: AP)
Die gemeinsame Trainingseinheit von Footballern in Kalifornien endet im Chaos: Die muskelbepackten Spitzensportler gehen plötzlich mit Fäusten aufeinander los. Nur mit Mühe können Trainer und Betreuer Cowboys und Rams wieder trennen.
Die Profi-Footballer der Dallas Cowboys und der St. Louis Rams haben sich in der Vorbereitung auf die neue Saison in der US-Spitzenliga NFL beim gemeinsamen Training eine wüste Prügelei geliefert. In Oxnard im US-Bundesstaat Kalifornien geriet die Situation außer Kontrolle, als die Offensiv-Spieler der Rams und das Defensiv-Team der Cowboys auf dem Feld aneinander gerieten.

Gereizte Stimmung in Oxnard: Der Outside-Libebacker der Rams, Jo-Lonn Dunbar (r.) schimpft nach der Schlägerei mit dem Fullback der Cowboys, Tyler Clutts.
(Foto: AP)
"In unserem Spiel ist kein Platz für Schlägereien. Die Spieler sind Vorbilder für die Kinder, so darf es nicht laufen", sagte Rams-Cheftrainer Jeff Fisher. "Zum Glück wurde niemand verletzt."
"So darf es nicht laufen"
Bei der kombinierten Trainingseinheit soll es gleich mehrmals zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Fisher und sein Gegenüber Jason Garrett entschieden daraufhin, die Mannschaften doch lieber zu trennen. Am ersten Tag des Gemeinschaftstrainings habe es keine Zwischenfälle gegeben, hieß es.
Die Dallas Cowboys stammen aus Texas, die St. Louis Rams aus dem zentral gelegenen Missouri. Kritiker des körperbetonten Sports dürften sich nach der Schlägerei im Trainingslager in ihren Befürchtungen bestätigt sehen. Die Risiken der Sportart werden in den USA seit einigen Jahren kontrovers diskutiert.
Nach mehreren Vorfällen war unter Medizinern der Verdacht aufgekommen, dass es einen Zusammenhang zwischen unkontrollierten Gewaltausbrüchen unter Spitzenspielern und den sportarttypischen Gehirnerschütterungen geben könnte.
Pathologische Gewaltneigung?
Die Sache ist brisant: Sollten sich die Verdachtsmomente erhärten, müsste die National Football League (NFL) womöglich die Regeln ändern und dem Spiel die Schärfe nehmen. Damit dürfte das Spiel - das neben Basketball und Baseball zu den populärsten Sportarten der Vereinigten Staaten gehört - in den Augen vieler Fans an Attraktivität verlieren.
Es kommt noch schlimmer: Wären die schädlichen Auswirkungen erst einmal medizinisch zweifelsfrei erwiesen, stünde die milliardenschwere Marketingmaschine American Football womöglich ganz vor dem Aus. Sponsoren dürften sich zurückziehen, Werbeeinahmen ausbleiben, und auch die zentrale Rolle des College-Footballs wäre wohl nicht länger zu halten.
Die Verantwortlichen bei der NFL weisen die Verdachtsmomente bislang strikt als vollkommen unbegründet zurück - und verweisen dabei auf die anstehenden Ergebnisse einer eigenen Studie, deren Veröffentlichung allerdings längst überfällig ist.
Quelle: ntv.de, mmo/sid