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Langläufer bereiten vor WM Sorgen Freund und Frenzel sollen's richten

Auf Skispringer Severin Freund liegen die deutschen Hoffnungen bei der WM in Falun.

Auf Skispringer Severin Freund liegen die deutschen Hoffnungen bei der WM in Falun.

(Foto: dpa)

Ein Jahr nach dem erfolgreichen Auftritt bei den Olympischen Winterspielen wollen Deutschlands Ski-Asse auch bei der WM in der Loipe und auf der Schanze glänzen. Doch die Messlatte liegt hoch und zum WM-Start drohen deutsche Frusttage.

Superflieger Severin Freund will das erste WM-Gold für die deutschen Skispringer seit 14 Jahren holen, Kombinierer Eric Frenzel den Titel-Hattrick schaffen und Carina Vogt einen erneuten Schanzen-Coup landen. Angeführt von dem Olympiasieger-Trio starten Deutschlands nordische Ski-Asse in die 50. Weltmeisterschaft im schwedischen Falun. Der Deutsche Skiverband schickt 29 Athleten zu den Titelkämpfen.

Das deutsche Aufgebot

Langlauf: Steffi Böhler, Victoria Carl, Nicole Fessel, Hanna Kolb, Claudia Nystad, Denise Herrmann, Sandra Ringwald, Thomas Bing, Jonas Dobler, Hannes Dotzler, Sebastian Eisenlauer, Florian Notz, Tim Tscharnke;

Nordische Kombination: Tino Edelmann, Manuel Faißt, Eric Frenzel, Björn Kircheisen, Fabian Rießle, Johannes Rydzek;

Skispringen: Katharina Althaus, Ulrike Gräßler, Juliane Seyfarth, Carina Vogt, Markus Eisenbichler,  Richard Freitag, Severin Freund, Marinus Kraus,  Michael Neumayer, Andreas Wellinger;

Das will der Verband: Der DSV erhofft sich mehr Medaillenglanz als vor zwei Jahren in Val di Fiemme, wo es mit fünfmal Edelmetall nur zu Rang sieben in der Nationenwertung reichte. "Wir haben immer betont, dass wir keine Medaillenvorgaben machen", sagte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger. Doch intern ist das klare Ziel formuliert worden, dass alle Teildisziplinen in den 21 Entscheidungen zum Gesamterfolg beitragen sollen. "Die Vorergebnisse stimmen uns zuversichtlich", betonte sie.

Das sind die Hoffnungsträger: Mehr als ein Titel wie 2013 durch Kombinierer-König Frenzel soll es schon werden. Der Olympiasieger zählt auch dieses Mal zu den größten Hoffnungen im deutschen Team. "Zuletzt war der Eric weit voraus. Das war bisher besser als gedacht. Er hat so einen starken Kopf, ist sehr selbstsicher und hat einen großen Glauben in seine Fähigkeiten. Er kann trotz der Favoritenrolle seine optimale Leistung abrufen. Ich bin guter Dinge", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch zu den Chancen des 26 Jahre alten Familienvaters.

Das sind die Erfolgsgaranten: Frenzel ist aber nicht nur als Einzelkämpfer gefordert, sondern soll auch die Mannschaft zum ersten WM-Gold seit 28 Jahren führen. Den bislang letzten Titel 1987 hatte der heutige Bundestrainer noch miterkämpft. "Wir greifen wieder an", versprach Weinbuch, "aber Norwegen ist brutal stark." Das WM-Ziel hat er klar formuliert: "Wir haben drei, vier Leute, die auf das Stockerl kommen können. In vier Wettbewerben wollen wir drei Medaillen gewinnen."

Noch mehr Edelmetall erhoffen sich die DSV-Starter auf der Schanze. Severin Freund gehört nach bisher fünf Weltcupsiegen in diesem Winter in beiden Einzelwettbewerben genauso zu den Topfavoriten wie das deutsche Quartett im Team. "Wir wollen eine Medaille im Einzel und eine in der Mannschaft machen", erklärte Bundestrainer Werner Schuster. "Es ist aber auch mehr möglich." Denn auch im Mixed winkt das Podest. "Wir haben die Olympiasiegerin im Team, die dazu sehr gute Kolleginnen hat, und im Herrenbereich sind wir ebenfalls gut aufgestellt. Das heißt, dass wir im Mixed eine Chance auf eine Medaille haben", sagte Schuster. Die Olympiasiegerin heißt Carina Vogt und will ein Jahr nach ihrem Sotschi-Coup auch im Damen-Wettbewerb an diesem Freitag wieder ganz vorne mitmischen.

Das sind die Problemfälle: Sorgenkinder im DSV-Team sind die Langläufer, die in den ersten Tagen an den Start gehen. Sie müssen vor allem in den Staffel-Wettbewerben ihre Chance suchen. Zu groß ist die Loipen-Dominanz der Norweger um die zwölfmalige Weltmeisterin Marit Bjørgen und Tour-de-Ski-Gewinner Martin Johnsrud Sundby. Bundestrainer Frank Ullrich äußerte sich daher zurückhaltend. "Wir müssen mit unseren Erwartungen realistisch bleiben. Mit dem Damenteam wollen wir, wie vergangenes Jahr in Sotschi, eine Medaille gewinnen. Das ist definitiv machbar, wird aber sicher nicht einfach, wenn man sich die starke Konkurrenz anschaut", formulierte er das Ziel. "Bei den Herren ist die Situation nach dem Generationswechsel und dem Rücktritt der bisherigen Leistungsträger nicht ganz einfach", schätzte er die Lage ein und schickte die Hoffnung hinterher: "Vielleicht gelingt uns die eine oder andere Überraschung."

Quelle: ntv.de, Eric Dobias und Gerald Fritsche, dpa

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