Sport

Es bleiben Zweifel IOC-Boss berichtet von Gespräch mit Shuai

Peng Shuai soll "entspannt gewirkt" haben, als der IOC-Chef mit ihr sprach.

Peng Shuai soll "entspannt gewirkt" haben, als der IOC-Chef mit ihr sprach.

(Foto: imago/Imaginechina)

Die Sportwelt sorgt sich um die Weltklassetennisspielerin Peng Shuai: Die Wimbledon-Siegerin hatte einem chinesischen Spitzenpolitiker sexuelle Übergriffe vorgeworfen und war danach verschwunden. Auch US-Präsident Biden hatte die Situation kommentiert. Nun hat der IOC-Chef wohl mit ihr gesprochen.

IOC-Präsident Thomas Bach hat am Abend ein Videotelefonat mit der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai geführt. Wie das IOC mitteilte, waren auch die Vorsitzende der IOC-Athletenkommission, Emma Terho aus Finnland, und das chinesische IOC-Mitglied Li Lingwei anwesend.

Zu Beginn des 30-minütigen Anrufs habe Peng Shuai dem IOC für die Sorge um ihr Wohlergehen gedankt. Sie erklärte, dass sie in Sicherheit sei und wohlauf in ihrem Haus in Peking lebe, aber dass ihre Privatsphäre zu dieser Zeit respektiert werden solle. Deshalb verbringe sie ihre Zeit gerade am liebsten mit Freunden und Familie. Trotzdem werde sie sich weiterhin dem Tennis widmen, dem Sport, den sie so liebe.

"Ich war erleichtert zu sehen, dass es Peng Shuai gut ging, was unsere Hauptsorge war. Sie schien entspannt zu sein. Ich bot ihr unsere Unterstützung an und bot ihr an, jederzeit in Kontakt zu bleiben, was sie offensichtlich schätzte", sagte Emma Terho der IOC-Mitteilung zufolge. Am Ende des Gesprächs lud Bach Peng Shuai zu einem Abendessen ein, sobald er im nächsten Januar in Peking ankomme. Sie habe die Einladung angenommen, hieß es vom IOC.

Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seitdem war sie nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Chinas Staatsmedien hatten am Wochenende Videoclips in Umlauf gebracht, die gleichfalls belegen sollen, dass es der früheren Weltranglistenersten im Doppel gut gehe.

"Video alleine nicht ausreichend"

Ein am Sonntag veröffentlichtes Video soll sie bei der Eröffnung eines Jugend-Tennisturniers in Peking zeigen. Zu sehen ist, wie sie zusammen mit anderen Gästen namentlich aufgerufen und vom Publikum mit Applaus begrüßt wird. Sie winkt und lächelt kurz, ergreift aber nicht selbst das Wort. Bereits zuvor hatte das chinesische Staatsfernsehen auf Twitter angeblich aktuelle Fotos des Tennisstars verbreitet. Unter anderem WTA-Chef Steve Simon war das zu wenig.

"Dieses Video alleine ist nicht ausreichend", hatte Steve Simon, Chef der internationale Damentennis-Organisation WTA, den Restaurant-Clip kommentiert. "Während es positiv ist, sie zu sehen, bleibt es unklar, ob sie frei ist und ihre eigenen Entscheidungen treffen kann." Es werde damit nicht klar, ob sie ohne Zwang handeln könne. Er sorge sich weiterhin um ihre Gesundheit und Sicherheit und darüber, dass ihr Vorwurf eines sexuellen Übergriffs offensichtlich zensiert werde, sagte Simon. Wegen der Affäre droht die WTA mit dem kompletten Rückzug der Tennis-Tour aus China.

Quelle: ntv.de

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