"Er geht ein hohes Risiko ein" Netzer kündigt Klage gegen Zwanziger an
30.10.2015, 14:42 Uhr
Wiedersehen vor Gericht: Günter Netzer und Theo Zwanziger.
Im Streit zwischen Günter Netzer und Theo Zwanziger kommt es zum Showdown: Weil der Ex-DFB-Präsident auf seiner Sicht der Dinge beharrt, kündigt Netzers Anwalt an, eine Klage einzureichen. Sein Gegner sieht sich auf der sicheren Seite.
Der ehemalige WM-Botschafter Günter Netzer wird gegen den früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger Klage einreichen. Dies kündigte Netzers Anwalt an, nachdem Zwanziger die Frist auf eine anwaltliche Unterlassungserklärung um 14 Uhr hat verstreichen lassen. "Es ist keine Unterlassungserklärung eingegangen. Wir werden zeitnah Klage einreichen", sagte der Anwalt von Günter Netzer.
Zwanziger und Netzer werden sich damit in der WM-Affäre höchstwahrscheinlich vor Gericht wiedersehen. Der Ex-DFB-Präsident teilte mit, eine anwaltliche Unterlassungsaufforderung in Bezug auf angebliche Aussagen zum Stimmenkauf vor der WM 2006 "selbstverständlich nicht unterschrieben" zu haben.
"Sehe das gelassen"
Er habe Netzers Brief schon lange beantwortet, sagte Zwanziger, "mit dem Hinweis, dass wir das nicht unterschreiben. Warum sollte ich auch? Warum sollte ich etwas unterschreiben, dass ich gelogen habe, wenn ich die Wahrheit sage? Soll er doch klagen!"
Zwanziger hatte dem "Spiegel" zufolge gesagt, Netzer habe ihm bei einem persönlichen Treffen in Zürich 2012 berichtet, die vier asiatischen Stimmen für die WM-Vergabe seien gekauft worden. Netzer bestreitet vehement, dies auch nur im Ansatz gesagt zu haben. Er verweist auf die Anwesenheit seiner Gattin Elvira, die bezeugen könne, dass Zwanziger lüge. "20 Minuten war seine Frau vielleicht dabei, das Gespräch ging aber etwa eine Stunde lang. Das haben viele Leute gesehen. Netzer geht ein hohes Risiko", sagte Zwanziger dazu. Elvira Netzer solle seinetwegen "ruhig den Meineid schwören. Ich sehe das ganz gelassen."
Quelle: ntv.de, fma/sid