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100-Millionen-Klage abgewiesen Niemann erleidet in Schach-Fehde herbe Niederlage

Niemann kassiert eine Pleite abseits des Schachbretts.

Niemann kassiert eine Pleite abseits des Schachbretts.

(Foto: picture alliance / newscom)

Magnus Carlsen kann aufatmen: Ein Gericht in den USA weist eine Klage gegen den früheren Schach-Weltmeister ab. Sein Konkurrent Hans Niemann hatte ihn auf 100 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, weil Carlsen ihm Betrug vorwirft.

Matt vor Gericht: Schach-Großmeister Hans Niemann hat in seinem Kampf gegen die auch vom früheren Weltmeister Magnus Carlsen erhobenen Betrugsvorwürfe eine empfindliche Niederlage erlitten. Die Klage des US-Amerikaners auf Schadensersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar gegen Carlsen und andere wurde vom zuständigen Gericht in Missouri abgewiesen. Das berichtete das "Wall Street Journal".

Carlsens Vertreter reagierten erleichtert. "Wir sind erfreut, dass das Gericht den Versuch von Hans Niemann, sich einen unverdienten Betrag anzueignen, abgelehnt hat und Niemanns Versuch gescheitert ist", sagte sein Anwalt Craig Reis dem norwegischen Rundfunk NRK. Vater Henrik Carlsen wollte das Urteil nicht weiter kommentieren.

Niemann war gegen den Norweger, dessen Firma Play Magnus Group, die Online-Plattform chess.com sowie den Großmeister Hikaru Nakamura sowie den internationalen Meister Daniel Rensch vorgegangen. Er hatte sie der Verleumdung und der geheimen Absprache beschuldigt, sie hätten seinen Ruf zerstören und ihn um seinen Lebensunterhalt bringen wollen. Auch sei seine Karriere durch die Betrugsvorwürfe zerstört und sein Leben ruiniert worden.

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Niemann wurde von zahlreichen Wettkämpfen ausgeschlossen, nachdem Carlsen Ende September 2022 erstmals konkrete Betrugsvorwürfe gegen ihn geäußert hatte. Zuvor war der Norweger im Rahmen eines hochkarätig besetzten Onlineturniers auf Niemann getroffen und hatte die Partie nach einem Zug kommentarlos beendet. Carlsen sagte später: "Ich glaube, dass Niemann häufiger betrogen hat, als er das öffentlich zugegeben hat - und das auch in jüngerer Vergangenheit."

Niemann hat zugegeben, im Alter von 12 und 16 Jahren bei virtuellen Turnieren zweimal betrogen zu haben. Die Schachplattform chess.com veröffentlichte einen Bericht, in dem behauptet wurde, dass Niemann "wahrscheinlich in mehr als 100 Online-Schachpartien betrogen hat, darunter mehrere Preisgeldveranstaltungen". Der Amerikaner bestritt dies. Auch der Weltschachverband (FIDE) hatte eine Untersuchung eingeleitet, um den Fall aufzuklären.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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