IOC unterstützt IAAF-Haltung Russlands Leichtathleten bleiben gesperrt
18.06.2016, 16:47 Uhr
Die russische Leichtathletik bleibt während der Olympischen Spiele in Rio nur Zaungast. Das IOC befürwortet die von der IAAF verhängte Sperre wegen Dopings.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) befürwortet die weitere Sperre der russischen Leichtathleten und deren Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. "Das IOC begrüßt und unterstützt die konsequente Haltung der IAAF. Diese ist im Einklang mit der seit langem verfolgten Null-Toleranz-Politik des IOC", hieß es in einer Erklärung.
Tags zuvor hatte das Council des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF die seit November 2015 Sperre des russischen Verbandes bestätigt. Die IOC-Exekutive hat eine Telefonkonferenz abgehalten. Darin sei betont worden, dass sie die IAAF-Position vollständig respektiere, hieß es weiter.
Zudem betonte das IOC, dass der Leichtathletik-Weltverband IAAF die Kontrolle über das Startrecht ihrer Athleten bei Olympischen Spielen habe. Am Dienstag werden Bach und das IOC beim IOC-Summit in Lausanne mit den olympischen Interessengruppen über das Problem Kollektivstrafe kontra individuelles Recht von Athleten diskutieren und eine gemeinsame sportpolitische Strategie in der Causa Russland entwickeln. Aber mit diesem Statement hat das IOC schon im Vorfeld die Weichen gestellt.
Russland sieht die Sperre als politisch motiviert und fordert, saubere Sportler nicht kollektiv für die Doping-Sünden einzelner Athleten zu bestrafen. Das IAAF-Council hatte am Freitag eine kleine Hintertür für nachweislich saubere Athleten offen gelassen: Der Olympia-Start einzelner Sportler unter neutraler Flagge sei möglich.
DLV-Chef für komplette Sperre
Deutschlands Leichtathletik-Chef Clemens Prokop fordert inzwischen jedoch sogar einen kompletten Ausschluss des größten Landes der Erde von den Sommerspielen in Rio. Als international erster ranghöherer Funktionär nahm der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) das IOC in die Pflicht. "Das IOC ist gut beraten, auch über einen Ausschluss der gesamten russischen Olympia-Mannschaft nachzudenken", sagte Prokop. "Solch systembedingte Probleme kann man im Anti-Doping-Kampf nicht glaubwürdig auf eine Sportart begrenzen."
Quelle: ntv.de, wne/dpa/sid