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Spannender Auftakt der F1-Saison Vettel holt den Sieg in Melbourne

Vettel gibt den Strahlemann.

Vettel gibt den Strahlemann.

(Foto: REUTERS)

Eineinhalb Jahre nach seinem letzten Sieg steht Sebastian Vettel in Australien wieder ganz oben auf dem Podium. Nach der Regelreform zieht der Ferrari-Pilot dem auf Platz eins gestarteten Hamilton davon. Ist das das Ende der Mercedes-Dominanz?

Am Start kam Hamilton gut weg und Bottas beinahe an Vettel vorbei.

Am Start kam Hamilton gut weg und Bottas beinahe an Vettel vorbei.

(Foto: imago/Eibner)

Vettel vernascht Hamilton, Alarmstufe Rot bei Mercedes: Sebastian Vettel hat sich und die darbende Scuderia Ferrari mit dem ersten Grand-Prix-Sieg nach unglaublichen 553 Tagen beschenkt und die neue Ära in der Formel 1 mit einem Kracher eröffnet. In beeindruckender Manier verwies der viermalige Weltmeister aus Heppenheim den WM-Favoriten Lewis Hamilton im Mercedes zum Saisonstart beim Großen Preis von Australien auf den ungewohnten zweiten Platz - und machte Appetit auf einen elektrisierenden Titelkampf zwischen Rot und der seit 2014 dominierenden Farbe Silber.

"Forza Ferrari, grande macchina", rief Vettel nach der Zieleinfahrt in den Boxenfunk und lobte damit sein "großartiges" neues Auto. Im ersten Rennen nach dem Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg und in der Stunde Null des neuen Aerodynamik-Reglements brachte Vettel den erfolgsverwöhnten Silberpfeilen nach 51 Siegen aus den letzten 59 Rennen eine überaus schmerzhafte Niederlage bei.

Bottas chancenlos

Vettels neues Auto kann was.

Vettels neues Auto kann was.

(Foto: dpa)

Den dreimaligen Champion und WM-Favoriten Hamilton vernaschte der 29-Jährige mit konstant schnellen Runden und einer besseren Reifenstrategie. Rosbergs Nachfolger Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil hatte von Startposition drei im Rennen vom ersten Meter an nicht den Hauch einer Chance gegen Vettel, der nun bei 43 Grand-Prix-Siegen steht und erster WM-Spitzenreiter des Jahres ist. Zumindest konnte der Finne Bottas bei seinem Mercedes-Debüt Platz drei vor seinem Landsmann Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari retten.

Hamilton, der in Melbourne zum sechsten Mal insgesamt und zum vierten Mal in Folge von der Pole Position ins Rennen ging, verteidigte seinen ersten Platz nach dem Erlöschen der Ampeln zunächst mühelos, der Brite konnte sich von Vettel aber kaum absetzen.

Hamilton steckt im Verkehr fest

Schnell wurde deutlich, dass die Befürchtungen vieler Verantwortlicher zu den "Nebenwirkungen" des neuen Reglements berechtigt waren: Die deutlich breiteren Boliden und Reifen geben der Formel 1 zwar einen aggressiveren Look und führen zu höheren Kurvengeschwindigkeiten, doch das Überholen auf der Strecke fällt augenscheinlich noch einmal schwerer als in den Vorjahren.

Die Wege der beiden Top-Fahrer, die sieben WM-Titel auf sich vereinen, trennten sich erst durch Hamiltons Reifenwechsel in der 17. Runde vorläufig. Dabei blieb Hamilton allerdings im Verkehr hinter Verstappen stecken, während Vettel an der Spitze eine schnelle Runde nach der anderen hinlegte und nach seinem eigenen Stopp nach 24 von 57 Runden die Spitze behauptete - woraufhin Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor Wut auf seinen Tisch am Kommandostand schlug.

"Wow, verrückt! Sebastian steht vor Lewis. Das habe ich nicht kommen sehen", kommentierte Rosberg via Twitter. Er schickte ein Foto aus seinem Wohnzimmer, das ihn bei seinem ersten Rennen als F1-Rentner zeigt. Auch in der Folge hielt Vettel Hamilton souverän hinter sich. "Ferrari war einfach schneller", kommentierte Mercedes-Motorsportchef Nicki Lauda.

Hülkenberg verpasst Punkteränge

Für Lokalmatador Daniel Ricciardo war das Heimrennen schon vor dem Start so gut wie gelaufen. Der Red Bull des 27-Jährigen blieb auf dem Weg in die Startaufstellung zum Großen Preis von Australien wegen Getriebeproblemen unvermittelt stehen. Ricciardo konnte zwar aus der Box starten, schied aber in der 29. Runde aus. Auch in der 33. Auflage konnte damit kein Australier beim Heimspiel auch nur auf das Podium fahren.

Nico Hülkenberg blieb in seinem ersten Rennen für Renault als Elfter ohne die erhofften Punkte. Sauber-Pilot Pascal Wehrlein hatte am Samstag wegen Trainingsrückstands nach seiner im Januar erlittenen Rückenverletzung überraschend seinen Startverzicht erklärt. Für den 22-Jährigen sprang Antonio Giovinazzi ein, der als erster Italiener seit 2011 einen Grand Prix bestritt.

Quelle: ntv.de, shu/dpa/sid

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