Sprint deutlich aufgewertet Formel 1 ändert Regeln für Punktevergabe
14.02.2022, 18:43 Uhr
Die Formel-1-Saison 2022 beginnt am 22. März mit dem Großen Preis von Bahrain.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Der Sprint bleibt: Bei drei Grands Prix der kommenden Saison trägt die Formel 1 wieder das 100-Kilometer-Rennen aus. Dabei gibt es nun deutlich mehr Punkte zu gewinnen als noch im vergangenen Jahr. Zudem gibt es Änderungen bei der Pole Position und der Wertung im Falle eines Abbruchs.
Die Formel 1 setzt auch in der Saison 2022 auf Sprintrennen, wertet das im vergangenen Jahr eingeführte Format allerdings deutlich auf. Es bleibt zwar bei drei Austragungen des jeweils rund 100 Kilometer langen Sprints, künftig werden jedoch deutlich mehr Punkte vergeben. Bislang gab es für die Top Drei Punkte in absteigender Reihenfolge (3-2-1), nun sollen die Top Acht (8-7-6-5-4-3-2-1) mit Zählbarem für die Fahrerwertung belohnt werden. Darauf haben sich laut offizieller Mitteilung die Anteilseigner der Formel 1, der Motorsport-Weltverband FIA und die zehn Rennställe geeinigt.
Angesetzt sind die Sprints für das vierte Rennwochenende in Imola (Großer Preis der Emilia-Romagna, 22.-24. April), den elften Lauf in Spielberg (Großer Preis von Österreich, 8.-10. Juli) und den Grand Prix von Brasilien (11.-13. November) in São Paulo, den vorletzten Termin im 23 Stationen umfassenden Kalender für die kommende Saison. An diesen drei Wochenenden rückt das gewohnte Qualifying auf den Freitag, der Sprint findet am Samstag statt, das Rennen bleibt wie gewohnt auf dem Sonntag. Das Qualifying ist maßgeblich für die Startaufstellung im Sprint, das Sprintergebnis gibt die Startaufstellung für das Rennen vor.
Im Vorfeld dieser Entscheidung hatte es Spekulationen gegeben, die Formel 1 plane mit bis zu sechs Sprints. Übereinstimmenden Berichten zufolge wehrten sich jedoch vor allem die großen Teams wie Mercedes, Red Bull und Ferrari gegen dieses Vorhaben. Sie forderten demnach sogar eine Abschaffung oder zumindest eine Erhöhung der Kostenobergrenze, um eventuellen Schäden begegnen zu können. Diese gilt seit der vergangenen Saison, lag dort bei 145 Millionen US-Dollar, ist für 2022 auf 140 Millionen fixiert und sinkt für 2023 um weitere fünf Millionen. Die Bekanntgabe von drei Sprints ist daher als Kompromiss zu sehen.
Andere Punktzahl bei Rennabbrüchen
Eine weitere Änderung des Sprint-Modus ist eher statistischer Natur, für die Piloten aber signifikant. Und zwar geht die Pole Position nun wieder für den Schnellsten im Qualifying in die Statistik ein. Im Vorjahr war die Pole dem Sprintsieger zugerechnet worden, was sowohl Fahrer als auch Experten und Fans kritisiert hatten. Stattdessen gilt jetzt an allen 23 Rennwochenenden: Wer im letzten Qualifying-Abschnitt die Bestzeit fährt, für den geht die Pole Position in die Statistik ein. Auch für den Fall, dass er während des Sprints Plätze verliert und damit von weiter hinten ins Rennen am Sonntag startet.
Eine Neuregelung gibt es auch hinsichtlich der Wertung von abgebrochenen Grands Prix. Eine Reaktion auf die Farce von Spa-Francorchamps, wo der Große Preis von Belgien aufgrund anhaltender Regenfälle nach zwei Runden hinter dem Safety-Car vorzeitig abgewunken und trotzdem mit halber Punktzahl belohnt wurde. Künftig ist dieser Fall ausgeschlossen. Dann muss es für eine Wertung mindestens zwei freie und ununterbrochene Runden geben.
Zudem wird laut "Motorsport-Magazin" die Punkteverteilung bei Abbrüchen angepasst. Sind weniger als 25 Prozent der Renndistanz absolviert, erhalten nur die Top Fünf (6-4-3-2-1) Punkte. Bei 26 bis 50 Prozent der Renndistanz die Top Neun (13-10-8-6-5-4-3-2-1), bei 50 bis 75 Prozent die Top Zehn (19-14-12-9-8-6-5-3-2-1). Sind zum Zeitpunkt des Abbruchs mehr als 75 Prozent der Renndistanz geschafft, gilt der übliche Verteilungsschlüssel (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1). All diese Neuregelungen müssen noch vom Motorsport-Weltrat bestätigt werden, das gilt jedoch als Formalität.
Quelle: ntv.de, tsi