Formel1

Vettel wütet, greift Bottas an "Gab nicht viele Autos, die langsamer waren"

Gefrustet, sauer, höhnisch: Vettel ging beim Mugello-GP durch ein Wechselbad der Gefühle.

Gefrustet, sauer, höhnisch: Vettel ging beim Mugello-GP durch ein Wechselbad der Gefühle.

(Foto: Pool via REUTERS)

Das Jubiläum als Trauerspiel: Ein sarkastischer Sebastian Vettel kann über die Versagen Ferraris nur noch bitterböse lachen. Nur gut die Hälfte der Autos kommt ins Ziel, der Deutsche und sein Formel-1-Rennstall fahren in Mugello dennoch hinterher. Vettel attackiert anschließend Mercedes-Pilot Bottas.

Als auch der 1000. Grand Prix nur noch ein trauriges Kapitel Ferrari-Geschichte war, lachte Sebastian Vettel bitter. "Ich habe keine Lust, das ganze Rennen zu beschreiben, das ist mir zu lang", sagte der Heppenheimer nach diesem peinlichen Jubiläum der Scuderia in Mugello: "Es gab hier nicht viele Autos, die langsamer waren. Das ist hart und ernüchternd. Phasenweise war der Williams schneller."

Für Vettel und Ferrari wurde es der Grand Prix zur Demütigung: Nach zwei Massenkarambolagen kamen nur zwölf Autos ins Ziel, Vettel holte im knatternden SF1000 als Zehnter dennoch bloß einen WM-Punkt. Gerade mal vier Zähler ergatterte sein Teamkollege Charles Leclerc als Achter. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir bei so einem Rennen mehr abstauben", sagte Vettel bei Sky: "Wir haben einfach nicht die Geschwindigkeit gehabt im Rennen. Das war alles was geht, auch jetzt mit den Enginemodes, wo alle in gewisser Weise gleich geschaltet sind, ist das unser Maximum."

"Es ist einfach unnötig"

Vettel gab nach dem Rennen Valtteri Bottas eine Mitschuld an einem der großen Unfälle des Rennens. Als nach einer Safety-Car-Phase die Strecke wieder freigegeben wurde, durfte der Valtteri Bottas im Mercedes als Führender den Zeitpunkt bestimmen, ab dem das Rennen wieder scharf war - und taktierte auf der Start-Ziel-Geraden lange. Im hinteren Feld staute es sich, die Fahrer wurden ungeduldig, und es kam zu einem Auffahr-Unfall, wie er auch im Stadtverkehr geschehen könnte. Allerdings mit weit über 200 km/h.

"Es ist einfach unnötig. Als Spitzenreiter muss man sich über solche Dinge im Klaren sein", sagte Vettel über Bottas, der für ihn das Feld ohne Grund einbremste: "Wenn man warten will, sollte man lange warten und dann Gas geben, aber kein Stop-and-Go machen. Es ist wie auf der Autobahn. Fünf, zehn Fahrzeuge hinter einem gibt es dann höchstwahrscheinlich einen Unfall. Zum Glück sind alle unverletzt geblieben."

Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes hatte nach dem 90. Sieg seiner Karriere dagegen Grund zu jubel. "Das war einer dieser Tage, ein unglaublich hartes Rennen mit Valtteri hinter mir, vielen Neustarts und der nötigen Konzentration", sagte Hamilton: "Jetzt hier zu stehen mit 90 Siegen, das ist unglaublich." Der Brite erkannte einen besonderen Grand Prix: "Das waren heute drei Rennen an einem Tag, es war unglaublich hart. Mein Herz rast immer noch." Ferrari wird das 1000. Rennen seiner Geschichte allerdings wohl schnell vergessen wollen.

Quelle: ntv.de, dbe

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