Formel1

Pérez gewinnt F1-Rennen in Baku Gigant Red Bull lässt Ferrari trotz Pole keine Chance

Sergio Pérez dominierte das Rennen in Baku.

Sergio Pérez dominierte das Rennen in Baku.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Formel 1 in Baku. Festspiele für Red Bull, doch nicht für Max Verstappen. Er landet hinter seinem Teamkollegen Sergio Peréz, der in der WM-Wertung aufholt. Ferrari landet nach Pole "nur" auf dem Podium. Nico Hülkenberg startet aus der Box, wagt ein Experiment und scheitert erst spät.

Max Verstappen diskutierte angeregt mit Teamchef Christian Horner und der grauen Red-Bull-Eminenz Helmut Marko, sein Lächeln wirkte ein bisschen eingefroren. Platz zwei hinter seinem Teamkollegen Sergio Perez in Baku schmeckte dem Weltmeister nicht. "Man kann nicht jedes Mal perfekt sein, aber jedes Mal dazulernen", sagte Verstappen: "Das nächste Rennen in Miami ist schon wieder ein ganz anderes."

Sergio Perez vor Max Verstappen, Red Bull vor Red Bull: Die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 blieben auch in Baku in Stein gemeißelt. Die Hoffnung, dass Ferrari mit Polesetter Charles Leclerc in die Phalanx der Bullen einbrechen könnte, zerplatzte beim Großen Preis von Aserbaidschan bereits in den ersten Runden, als zuerst Verstappen und wenig später Perez den bis dahin führenden Leclerc auf Platz drei verdrängten.

"Über 51 Runden haben die Red Bull natürlich sehr viel mehr Rennpace als wir", sagte Leclerc, der zum insgesamt 25. Mal und zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium stand: "Die haben irgendwas gefunden, was wir noch nicht haben." In der Schlussphase des Rennens fuhren Leclerc und Fernando Alonso im Aston Martin immerhin dieselben Rundenzeiten wie die Red Bull. "Wenn wir auf Strecken wie Monte Carlo auch vorne sein wollen, müssen wir noch arbeiten", sagte Marko bei Sky.

Der falsche Sieger in Baku

Allerdings: Aus Sicht von Red Bull ließ sich in Baku der "falsche" Sieger feiern. Verstappen hatte nach einer aus seiner Sicht zur Unzeit ausgerufenen Safety-Car-Phase keine Chance, an Perez wieder vorbeizuziehen, eine Stallorder blieb aus. In der WM-Wertung trennen den führenden Weltmeister nur noch sechs Punkte von Verfolger Perez. "Wir haben sie fahren gelassen. No risk, no fun", sagte Marko. Ob es ein enger Kampf über die Saison wird? "Das weiß ich nicht", sagte Verstappen ein bisschen schmallippig: "Das Jahr ist noch lang."

Perez scheint jedenfalls nicht unbedingt gewillt, Verstappen im Kampf um Siege und Titel freiwillig den Vortritt zu lassen. Das war schon im Sprintrennen am Samstag so, als der Mexikaner vor Leclerc gewann und Verstappen als Dritter eine bessere Platzierung nach einem harten Infight mit Mercedes-Pilot George Russell in der ersten Runde einbüßte.

So weit kam es am Sonntag nicht, zumal die beiden Mercedes mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton und George Russell auf den Plätzen sechs und acht weit entfernt von den Red Bull landeten.

Entertainment, nur nicht für die Fahrer

Nico Hülkenberg (Emmerich) musste aus der Boxengasse starten, da sein Team kurzfristig das Set-up des Autos verändert hatte. "Es war gefühlt ein Sprint für mich, ich musste volle Lotte fahren", sagte Hülkenberg. Bis kurz vor Schluss fuhr er auf dem ersten Reifensatz, doch kein weiteres Safety Car wurde nötig, und die Rechnung ging mit Platz 17 nicht auf.

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Reichlich Diskussionsstoff lieferte in Baku das neue Sprintformat. Bereits am Freitag wurden im Qualifying die Startplätze für den Grand Prix ermittelt, am Samstag standen ein sogenanntes Sprint Shootout und im Anschluss das 17 Runden lange Sprintrennen auf dem Programm. Die üblichen Trainingssessions zwei und drei entfielen, den Teams blieb nur ein 60-minütiges Training am Freitag für die Abstimmung der Autos.

Max Verstappen ist jedenfalls kein Freund des neuen Formats. "Ich bin ein Racer durch und durch, aber das ist kein Racing. Das ist pures Entertainment ähnlich wie Zocken in Casino", sagte der Weltmeister. Kaum habe das Rennen begonnen, sei es auch schon wieder vorbei: "Ich sehe nicht, wo dieses Format attraktiv sein soll. Ich finde es fürchterlich." Im Verlauf der Saison finden noch fünf weitere Sprints statt: In Österreich/Spielberg, Belgien/Spa, Katar/Doha, den USA/Austin und Brasilien/Sao Paulo.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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