"Bedingungen immer schlechter" Mercedes-Boss hofft auf erstarkten Vettel
29.01.2021, 13:27 Uhr
Toto Wolff hat derzeit erst eines seiner Cockpits für die im März startende Formel-1-Saison besetzt, der Mercedes-Teamchef kann dennoch ganz entspannt sein im Exklusivinterview mit RTL/ntv: Dass sein Starfahrer bald verlängern wird, scheint klar. Für die Konkurrenz kommen von Mercedes freundliche Worte.
Neues Team, neues Glück? Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft auf einen positiven Start von Sebastian Vettel beim Formel-1-Rennstall Aston Martin. "Ich hoffe, dass er gut aus den Startlöchern kommt", sagte der 49-Jährige im exklusiven RTL/ntv-Interview. "Sebastian hat vor allem eines gebraucht: einen Tapetenwechsel."
Den Abgang des viermaligen Weltmeisters von Ferrari zum britischen F1-Comeback-Team sieht Wolff als folgerichtigen Schritt. "Wenn man immer mehr in eine Negativspirale hineingerät in seinem Team, dann muss man eine Veränderung herbeiführen. Das hat er gemacht. Er ist jetzt in einem ganz anderen Umfeld."
Vor allem im vergangenen Jahr lief für Vettel im roten Renner wenig bis gar nichts mehr rund. 33 magere Pünktchen reichten nur zu Platz 13 in der Fahrerwertung. Ausgerechnet das letzte Scuderia-Jahr entwickelte sich zur riesigen Enttäuschung.
"Ich glaube nicht, dass er nicht geliefert hat, sondern es waren die Rahmenbedingungen, die immer schlechter geworden sind", analysierte Wolff. Beim neuen Arbeitgeber könnte folglich Vettel wieder aufblühen, zumindest hat er den Deutschen auf dem Zettel. "Deswegen erwarte ich mir sehr viel von Sebastian."
"Honda-Projekt von Red Bull ist sehr ambitioniert"
Außerdem verriet Wolff, dass Mercedes grundsätzlich kein Problem mit Red Bulls Forderung habe, das Motoren-Reglement in der Formel 1 schon ab 2022 einzufrieren. "Wenn der Freeze notwendig ist, um Red Bull Honda im Geschäft zu halten, werden wir das unterstützen", sagte Wolff im Interview mit RTL/ntv. "Wir müssen alle gemeinsam versuchen, die Hersteller in der Formel 1 zu halten. Das Honda-Projekt von Red Bull ist sehr ambitioniert, aber ich denke, sie können das. Deswegen sind wir auch grundsätzlich für einen Freeze", so Wolff.
Hintergrund: Red Bulls Motoren-Lieferant Honda steigt Ende des Jahres aus der F1 aus. Das Team aus Milton Keynes will die Triebwerke danach in Eigenregie warten und einsetzen. Aus Red-Bull-Sicht geht das allerdings nur, wenn die Entwicklung der Motoren schon ab 2022 eingefroren wird und damit ein Jahr früher als ohnehin beschlossen.
Red-Bull-Berater Helmut Marko knüpfte die Formel-1-Zukunft des Rennstalls im RTL-Interview an ein Ja zum Motoren-Freeze. Eine für Montag geplante Abstimmung der zehn Teams fiel allerdings ins Wasser. "Das Einvernehmen, das es am Freitag noch gab, war am Montag nicht mehr vorhanden", grantelte der Österreicher im "Motorsport-Magazin". Er bleibe allerdings "optimistisch", sagte Marko im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach RTL/ntv-Informationen soll die Entscheidung über den Freeze noch im Januar fallen.
Die Entscheidungshoheit über die Zukunft der Formel-1-Motoren liegt allerdings nicht bei den Rennställen. Das letzte Wort haben der Weltverband FIA und die F1-Inhaber von Liberty Media. Spätestens ab 2026 soll es in der Formel 1 ein ganz neues Motoren-Regelwerk geben - die Aggregate sollen günstiger und weniger umweltschädlich werden.
Quelle: ntv.de, mar/ter